Niederösterreich
Killer (58) zog mit Zange Vater (85) vor Tat die Zähne
Ein geistig labiler Sohn soll im Wahn seinen Vater grausam getötet haben. Jetzt stand der 58-Jährige in St. Pölten vor Gericht.
Wegen Mordes musste sich ein 58-jähriger St. Pöltner heute vor einem Schwurgericht verantworten. Er soll Anfang April seinen Vater im gemeinsamen Wohnhaus in einer St. Pöltner Siedlung brutal getötet haben.
Vater Zähne gezogen
Noch wenige Tage vor der Tat hatte der 58-Jährige auf Facebook hinsichtlich der Coronapandemie gepostet: "Wir müssen vor allem die Älteren schützen."
Tage später soll der 85-Jährige über die Treppen gestürzt sein, der 58-Jährige halluzinierte stark. "Ich sah, dass meinem Vater Zähne wuchsen, also habe ich diese mit der Zange gezogen", so der Angeklagte. Dann dürfte er seinem Vater mehrere wuchtige Schläge auf den Schädel versetzt haben, dann nahm der Sohn einen Schraubenzieher und rammte diesen mehrmals in den Brustkorb des Seniors.
Dann legte der verwirrte 58-Jährige das Opfer laut Anklage in die Badewanne. "Um ihn zu waschen", so der Angeklagte vor Gericht. Zwei Tage hauste der labile Killer noch neben seinem toten Vater in dem heruntergekommenen Haus, dann entdeckte die Tochter und der Erwachsenenvertreter die Leiche ("Heute" berichtete).
Verabscheuungswürdige Tat
"Er hat die Bürde einer schweren psychischen Erkrankung zu tragen", gab auch der Anwalt beim Mordprozess zu Bedenken. Gleichzeitig sprach der Advokat von einer "verabscheuungswürdigen Tat". Er habe seinen Mandanten als höflichen, teils verwirrten, verängstigten Mann kennengelernt.
Einweisung
Ein Gutachten hatte dem Angreifer Unzurechnungsfähigkeit bereits vor dem Prozess attestiert, die Staatsanwaltschaft beantragte daher die Unterbringung in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher.
Zu Mittag war der Prozess bereits vorbei: Der Angeklagte wurde in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher eingewiesen - rechtskräftig.