Wirtschaft

Kika/Leiner-"Kahlschlag" – das müssen Kunden jetzt wiss

Die Möbelkette Kika/Leiner will wegen massiver finanzieller Probleme mehr als die Hälfte ihrer Filialen schließen. Gutscheine bleiben aber gültig.

André Wilding
23 kika/Leiner Filialen stehen vor dem Aus.
23 kika/Leiner Filialen stehen vor dem Aus.
Hans Ringhofer / picturedesk.com (Symbolbild)

Die in massiver finanzieller Schieflage befindliche Möbelkette kika/Leiner hat am Dienstag bekanntgegeben, dass mehr als die Hälfte aller Filialen geschlossen werden – und zwar bereits per Ende Juli! Außerdem verlieren rund 1.900 Beschäftigte ihren Job und werden gekündigt. Den Kunden verspricht der neue Eigentümer aber, dass Anzahlungen und Gutscheine gesichert seien.

"Kunden brauchen sich keine Sorgen machen"

"Die Anzahlungen bei kika/Leiner sind gesichert und Kunden brauchen sich keine Sorgen zu machen. Es werden auch alle Aufträge so wie bestellt ausgeführt", erklärt Unternehmens-Sprecher Michael Slamanig am Mittwoch im ORF-Radio.

Auf die Frage, ob es stimme, dass es auch zu einer Insolvenz kommen könnte, antwortet Slamanig: "Im Zuge der Analysen werden natürlich alle Optionen geprüft. Eine derartige Frage wird natürlich auch geprüft." Eine Entscheidung dazu soll es laut Ö1-Frühjournal nächste Woche geben. Anzahlungen und Gutscheine würden aber auch im Falle einer Insolvenz ihre Gültigkeit behalten.

"Erst Verkauf, dann Kahlschlag"

Barbara Teiber, die Bundesvorsitzende der GPA (Anm. Gewerkschaft der Privatangestellten) ist vom Ausmaß der Schließungen und Kündigungen jedenfalls überrascht. "Ehrlicherweise schon! Es hat ja erst letzte Woche den Verkauf gegeben und dass dann ein paar Tage später ein Kahlschlag stattfindet, dass mehr als die Hälfte der Filialen geschlossen werden, das ist schon überraschend", so Teiber.

Und: "Die kika/Leiner-Mitarbeiter sind aber schon seit vielen Jahren gebeutelt und es hat ja schon Übernahmen gegeben, wo immer wieder Filialen geschlossen worden sind. Die Mitarbeiter hatten es schon lange nicht leicht." Die jetzige Entwicklung sei "unglaublich dramatisch", stellt die Bundesvorsitzende der GPA weiter klar. Man müsse sich den Deal jedenfalls genau ansehen.

Job-Angebot von Handelsketten

"Was wir im Interesse der Mitarbeiter stark hoffen ist, dass es jetzt nicht zu einer Insolvenz kommt, weil das würde bedeuten, dass wir an den Standorten, wo es Betriebsräte gibt, nicht einmal Sozialpläne ausverhandeln können", erklärt Teiber im Ö1 Journal um acht.

Das werde sich in den kommenden Tagen zeigen, wie "diese Sanierung abgewickelt" wird. Für kika/Leiner-Angestellte soll nun jedenfalls eine Jobplattform eingerichtet werden, wo Betroffene und Unternehmen, die Mitarbeiter suchen, zusammenfinden. Außerdem gibt es bereits ein Job-Angebot von mehreren Supermärkten und Handelsketten.

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