Wirtschaft
kika/Leiner startet "größten Abverkauf aller Zeiten"
23 kika- und Leiner-Standorte müssen Ende Juli für immer zusperren. Die Möbelhäuser starten jetzt den "größten Abverkauf aller Zeiten".
Die heimische Möbelhaus-Kette kika/Leiner ist extreme Schieflage geraten: ein Insolvenzverfahren soll das Unternehmen nun retten, als sofortige Maßnahme werden 23 der 40 Standorte in Österreich komplett dicht gemacht.
Geschlossen werden per Ende Juli 2023 die Leiner-Standorte in Judenburg, Wels, Linz, Steyr, Amstetten, Vöcklabruck, Villach und Wien-Nord sowie ...
... die Kika-Standorte in Lienz, Mistelbach, Liezen, Ried, Feldbach, Leoben, Saalfelden, Horn, Unterwart, St. Johann, Wörgl, Stockerau, Imst, Eisenstadt und Wien-Ottakring.
"Größter Abverkauf aller Zeiten"
"An diesen Standorten beginnt ab sofort der Abverkauf mit massiven Preisreduktionen", versprach die Möbelhaus-Kette im selben Atemzug. Die gesamte Ausstellungs- und Lagerware wird veräußert!
Und: "Damit Sie uns wie bisher in einer unserer Filialen die Treue halten, profitieren Sie ab sofort vom größten Abverkauf aller Zeiten an den oben genannten Standorten!"
Schnäppchenjäger stürmen Filialen
Während Dienstagabend aber noch beim Leiner Wien-Nord keine Anzeichen des drohenden Endes zu bemerken waren, war dies offenbar nur die Ruhe vor dem Sturm.
Schon am Freitag nach Fronleichnam zeigte sich ein ganz anderes Bild. Die kika-Filiale in Wörgl, Tirol, wurde von Schnäppchenjägern regelrecht gestürmt. Ein Foto zeigt eine riesige Kundenschlange beim Warten an den Kassen:
Gutscheine weiter gültig
Trotz der extremen finanziellen Schieflage will kika/Leiner für "alle geleisteten Anzahlungen und die erworbenen Gutscheine garantieren". Letztere könnten weiterhin in allen Filialen eingelöst werden. Und: "Ihre Bonus-Punkte bleiben erhalten und alle Ihre Aufträge werden natürlich so ausgeführt, wie wir es vereinbart haben", verspricht das Unternehmen in einer "wichtigen Kundeninformation".
G'riss um kika/Leiner-Angestellte
Während sich die Kunden um die Abverkaufsartikel reißen, reißen sich die heimischen Handelsketten um die bald joblosen Möbelhaus-Angestellten. dm, Spar, Hofer, Post oder Bauhaus sind nur einige der großen Namen, die die kika/Leiner-Mitarbeitern nun mit teilweise großzügigen Angebote intensiv umwerben.