Wien

Missbrauch in Kindergärten – Stadt feuert nun MA10-Chef

Die Stadt Wien zieht nach mehreren Missbrauchs-Fällen in Wiener Kindergärten die Konsequenzen. Die Chefin der zuständigen MA10 muss gehen.

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Kindergarten Waidhausenstraße (Archivfoto)
Kindergarten Waidhausenstraße (Archivfoto)
Sabine Hertel

Über ein Jahr sollen Übergriffe eines Kindergarten-Mitarbeiters in Penzing vertuscht worden sein. Erst nach 13 Monaten wurden die Eltern informiert. Mittlerweile meldeten sich neun Opfer bei Anwalt Johannes Bügler. "Schwerer sexueller Missbrauch" lautet der Vorwurf gegen einen Kindergarten-Pädagogen, der sich derzeit im Krankenstand befindet.

Zweiter Missbrauchs-Fall in Liesing

Am Wochenende wurde ein weiterer Missbrauchs-Verdacht in einem Liesinger Privat-Kindergarten öffentlich. Ein Pädagoge soll zwei Fünfjährige misshandelt und sexuell bedrängt haben. Die Polizei bestätigte zwei Anzeigen, Ermittlungen wurden bereits eingeleitet.

Mangelhaftes Krisenmanagement bei MA10-Chefin

Am Dienstag lud nun der zuständige Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr zu einem Hintergrundgespräch zu den Missbrauchs-Fällen. Dort kündigte der Vizebürgermeister an, dass sich die Stadt von Daniela Cochlar, die seit 2012 die MA10 (Wiener Kindergärten) leitet, trennen wird. Konkreter Trennungsgrund ist ihr mangelhaftes Krisenmanagement, heißt es von Weiderkehr. "Ich habe gemerkt in den letzten Tagen, dass wir zunehmend unterschiedlicher Auffassung sind, was das Krisenmanagement betrifft", so der Bildungsstadtrat zur geplanten Absetzung der Leiterin der Wiener Kindergärten. Wiederkehr sei unzufrieden mit der Art und Geschwindigkeit der Informationsweitergabe gewesen.

Wie berichtet, soll Cochlar eine E-Mail übersehen haben, in der frühzeitig vor den Missbrauchen gewarnt wurde. im Gespräch mit "Heute" wies sie das zurück. Es habe für sie "keinen Anlass geben, sich einzumischen", alles sei nach Vorschrift abgelaufen.

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