Freigabe in Deutschland
Kiffen jetzt legal – das kann dir trotzdem passieren
Die einen freut's, die anderen stöhnen: In Deutschland darf man nun ganz legal zum Joint greifen. Die Polizei weiß, was Österreicher beachten müssen.
Lange wurde gestritten, am Montag war es soweit: Bei unseren Nachbarn ist eine Teil-Legalisierung von Cannabis in Kraft getreten. Der zuständige Minister Marco Buschmann (FDP) rechnet mit einer Erleichterung für die Behörden: "Die Umstellung bedeutet einmalig einen höheren Arbeitsaufwand, aber perspektivisch werden Polizei und Justiz entlastet."
In Deutschland gebe es laut dem Politiker derzeit mehr als 100.000 Strafverfahren gegen Konsumenten der Droge. Buschmann sieht darin ein Zeichen, dass die bisherige Cannabis-Politik gescheitert sei.
Österreichische Politiker hingegen haben wiederholt vor der Legalisierung und vor einem Drogentourismus als Folge gewarnt. Vor allem die oberösterreichische Volkspartei rückte wiederholt aus, um auf mögliche Gefahren hinzuweisen.
25 Gramm erlaubt
Seitdem das Gesetz in Kraft getreten ist, dürfen Volljährige in Deutschland bis zu 25 Gramm Cannabis mit sich führen und den Stoff auch selbst anbauen. Verboten bleibt der Konsum in unmittelbarer Gegenwart von Minderjährigen und in der Nähe von Schulen, Kindergärten und Sportstätten.
Zu Hause ist die Aufbewahrung von bis zu 50 Gramm erlaubt. Für den Eigenanbau dürfen drei Pflanzen gezogen werden. Ab Juli sollen Anbau und Abgabe über Anbauvereine, sogenannte Cannabis-Clubs, ermöglicht werden. Im Straßenverkehr bleibt es dabei, dass das Führen eines Kraftfahrzeugs unter Drogeneinfluss verboten ist.
"Aus Straftat wird legale Tat"
"Ein Schritt über die Staatsgrenze genügt, und aus einer Straftat wird eine legale Tat", kommentierte jetzt die Landespolizeidirektion Oberösterreich die deutsche Freigabe. "Aber auch umgekehrt", ergänzte sie. Denn in Österreich bleiben die Gesetze freilich gleich.
Die Exekutive wies darauf hin, dass Erwerb, Besitz, Erzeugung sowie Ein- und Ausfuhr von Marihuana und anderen Drogen verboten ist. Sie dürfen niemandem angeboten oder überlassen werden. Ebenfalls keine gute Idee: sich in berauschtem Zustand ans Steuer setzen.
