FPÖ-Chef im Interview

Kickl zahlt ORF-Abgabe nicht: "Will ORF neu gründen"

Herbert Kickl kritisiert die nun veröffentlichten ORF-Gagen scharf. Er will die Haushaltsabgabe, die er selbst nicht zahlt, nach der Wahl abschaffen.

Clemens Oistric
Kickl zahlt ORF-Abgabe nicht: "Will ORF neu gründen"
Herbert Kickl: Wut über hohe ORF-Gehäter.
Denise Auer

Seine Asylobergrenze sei "null", wie er betont. Den ORF möchte er neu gründen, nach der Wahl "Volkskanzler" werden ("Ein Kanzler aus dem Volk für das Volk"). FPÖ-Chef Herbert Kickl sprach im großen "Heute"-Interview (als Video unten) außerdem über:

Liste der ORF-Topverdiener

"Mehr verdienen als ein Minister – das geht einfach nicht."

ORF neu

"Wenn wir gestärkt aus der Wahl hervorgehen, werden wir die Haushaltsgebühr komplett abschaffen und den ORF de facto neu gründen, eine auf den wesentlichen Kernauftrag reduzierte, langfristige Finanzierung aus dem Budget sicherstellen und dann hört sich das alles auf. Der Auftrag des ORF gehört redimensioniert."

Nebenverdienste im ORF

Diese seien "nicht notwendig": "Das, was jetzt gemacht wird, ist unanständig. Wenn Sie draußen auf der Straße die Leute fragen, dann schlägt Ihnen die berechtigte Wut ins Gesicht. Ich verstehe auch nicht, warum man Erfolgshonorare auszahlt. Was soll denn der Erfolg sein bei einem Sender, wo es vollkommen wurscht ist, wie viele Leute zuschauen, weil die Haushaltsgebühr sowieso immer die gleiche ist?"

Video: Der ganze Talk mit Herbert Kickl

Haushaltsabgabe schon einbezahlt?

"Nein. Ich lasse mir Zeit, versuche das hinauszuzögern." Verstößt der 55-jährige freiheitliche Klubchef dadurch nicht gegen ein Gesetz? Kickl: "Ich bin der Meinung, dass diese Abgabe nicht verfassungskonform ist. Jetzt muss man mich mahnen und dann werden wir schauen, wie wir diese Dinge entsprechend beeinspruchen."

Wahlergebnis

"Wir sind alle Demokraten. Wenn herauskommt, dass die FPÖ mit mir als Spitzenkandidat die meiste Zustimmung von den Wählern erhält, dann frage ich mich, warum sollte man nicht den Führungsanspruch stellen? Ich würde niemals auf diese Idee kommen, wenn ich Zweiter oder Dritter würde. Ich bin aber der Einzige, der das in dieser Klarheit sagt."

Die Staatsbürgerschaft ist kein Diskontartikel, die Regeln gehören verschärft.

Regierungsbildungsauftrag

"Wenn es so ist, dass die FPÖ stärkste Partei ist, dann sagen Sie mir bitte ein Argument, warum der Bundespräsident hier den zweiten oder dritten oder den schwächsten oder wen auch immer nehmen sollte – das ist Willkür; ein Verstoß gegen den Gleichheitsgrundsatz."

Bedeutung von "Volkskanzler"

"Zuerst das Volk, dann der Kanzler – das ist das, was wir brauchen. Politik für die eigenen Leute und nicht dagegen. Volkskanzler ist als Antithese zum Systemkanzler entstanden. Karl Nehammer ist ein Systemkanzler in Reinkultur."

Status quo

"Die Leute haben das Gefühl, sie müssen alles erdulden, alles finanzieren, was jemand über ihre Köpfe hinweg entscheidet. Das Gefühl täuscht sie nicht – Corona, Lockdowns, Bruch der Neutralität, Sky Shield – keiner wird gefragt. Das ist Zwangsbeglückung von oben. Das will ich umdrehen."

Seine Leitkultur

"Wichtig ist, die deutsche Sprache ins Zentrum zu stellen, aber auch unsere Art zu leben."

Obergrenze? Meine ist null.

Glaube

"Ich glaube an Gott, den christlichen – nicht irgendeinen."

Links, Mitte oder rechts?

"Ich bin der einzige Normalo."

Asyl-Obergrenze

"Meine ist null."

Umsetzung ebendieser

"Ich würde keinen Asylantrag mehr zulassen, weil Österreich von sicheren Staaten umgeben ist."

32-Stunden-Woche? Dann bricht alles zusammen.

Abschieben nach Afghanistan?

"Selbstverständlich. Was ist die Alternative? Die Alternative ist, dass wenn jemand ein Kapitalverbrechen als Afghane begeht, die Straftat de facto eine Aufenthaltsgarantie in Österreich inklusive sozialer Absicherung ist."

Staatsbürgerschaft

"Ist kein Diskontartikel. Die Anforderungen gehören verschärft; es braucht eine Identifikation mit der Gesellschaft und eine Selbsterhaltungsfähigkeit."

32-Stunden-Woche

"Nein, dann bricht alles zusammen – das ist das Babler-Modell. Gemeingefährlich, was er vorhat." 

coi
Akt.
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