Politik
Kickl will "jedes PS aus FP-Motor herausholen"
Nach 25 Jahren in der FPÖ hat Herbert Kickl die Spitze erreicht: Das Präsidium hat ihn einstimmig zum Parteichef designiert. Gewählt wird am 19. Juni.
Bereits um acht Uhr früh traf sich das FPÖ-Präsidium am Montag in der Wiener City, um über den neuen Parteichef zu beraten. Mit dabei Norbert Hofer, dessen Rücktritt die Sitzung erst notwendig gemacht hatte. Er versicherte beim Eintreffen: "Ich werde mich aber nicht einmischen." Das tat er tatsächlich nicht, verließ die Sitzung gegen 11.30 Uhr – über den Hinterausgang. Erst nach knapp sieben Stunden Beratungen traten Interims-Parteichef Harald Stefan, FPÖ-General Michael Schnedlitz und Klubchef Herbert Kickl vor die Medien.
Zwei Ergebnisse
Kickl soll zum neuen Parteiobmann gewählt werden. Passieren soll das bei einem Parteitag am 19. Juni. Beide Beschlüsse fielen einstimmig. Allerdings: Oberösterreichs FPÖ-Chef Manfred Haimbuchner, größter Kickl-Kritiker, verließ die Sitzung vorzeitig, stimmte nicht mit ab. Offizieller Grund: eine Sitzung der Landesregierung. Auch Vorarlbergs FPÖ-Chef Christof Bitschi blieb nicht bis zum Ende, musste ins Ländle zurückfliegen. Beide hätten aber die Entscheidung mitgetragen, so Stefan.
Kickl sprach nach seiner Kür von einem „durchaus bewegenden Ereignis". Mit seinen Stellvertretern, Landeschefs, Funktionären und Ehrenamtlichen wolle er "alle Hebel in Bewegung setzen, um jedes mögliche PS aus dem freiheitlichen Motor herauszuholen". Eine Stoßrichtung: die Auseinandersetzung mit der "türkisen" ÖVP. "Eine politische Showeinrichtung, die die Menschen zu lange getäuscht hat", so Kickl.
Erst auf Nachfrage gab's Dank für Hofer. Und die Versicherung: "Er wird als Schlüsselspieler weiterhin eine wichtige Rolle in unserer Aufstellung spielen."