ORF-Sommergespräche

Kickl hängt Babler ab – SPÖ-Chef muss Titel abgeben

Letztes Jahr war das Interview mit Andreas Babler das meistgesehene Sommergespräch. Schon jetzt ist fix: Diesen Titel wird er nicht verteidigen.

Nicolas Kubrak
Kickl hängt Babler ab – SPÖ-Chef muss Titel abgeben
Andreas Babler will Herbert Kickl verhindern - ob’s ihm gelingt? Die Mehrheit ist skeptisch.
Helmut Graf

Am Montag gastierte der SPÖ-Bundesparteivorsitzende als vierter von fünf Parteichefs im ORF-Sommergespräch bei Martin Thür. Aufgrund der internen Streitigkeiten rund um das SPÖ-Wahlprogramm und dem Luger-Skandal in Oberösterreich wurde das Interview mit großer Spannung erwartet.

Bremser und SPÖ-Probleme

So kritisierte Babler, "dass öffentlich immer jemand glaubt, bremsen zu müssen. Das ist das Problem der SPÖ", stellte er fest. Die Kritik von Doris Bures am Parteiprogramm sei legitim – ihn beschäftige, dass das Papier geleakt wurde. "Das geht überhaupt nicht". Bablers "Grundproblem" sei, dass Dinge an die Öffentlichkeit gespielt werden. Ich werde das stoppen", kündigte der Parteichef an.

746.000 sahen zu

Am Dienstag war dann Zeit für Abrechnung. Wie der ORF bekanntgab, verfolgten im Durchschnitt 746.000 Zuschauer das Babler-Interview – das sei eine vorläufige Gewichtung. Das Gespräch generierte dabei einen Marktanteil von 30 Prozent.

2023 war der SPÖ-Chef noch "Sommergespräch-Quotenkaiser", so erreichte sein Interview damals – fast identisch wie heuer – 743.000 Zuseher im Schnitt und einen Marktanteil von 30 Prozent. Doch schon jetzt ist klar, dass der Sozialdemokrat seinen Titel nicht verteidigen wird.

Kickl übernimmt Führung

Denn FPÖ-Obmann Herbert Kickl konnte in der Vorwoche bessere Quoten einfahren. Sein Interview sahen durchschnittlich 869.000 Menschen – Marktanteil: 35 Prozent. 2023 waren es noch 715.000 Zuseher und ein Anteil von 30 Prozent.

Hinter Kickl und Babler folgen mit Respektabstand Beate Meinl-Reisinger (NEOS) mit einer Reichweite von 543.000 Sehern (MA: 22 Prozent) und Werner Kogler (Grüne) mit 526.000 Zuschauern im Schnitt (MA: 24 Prozent).

Jetzt warten auf Nehammer

Wie auch in Umfragen läuft bei den Sommergesprächen alles auf einen Showdown zwischen Herbert Kickl und Karl Nehammer hinaus. Das Interview mit dem ÖVP-Bundeskanzler wird am Montag, dem 2. September, ausgestrahlt.

2023 belegte Nehammer im Quotenrennen erst den dritten Platz – sein Gespräch sahen damals durchschnittlich 668.000 Personen, der Marktanteil lag bei 27 Prozent. Seinen Vor-Vorgänger Sebastian Kurz wird der ÖVP-Kanzler im Allzeit-Ranking (Teletest) wohl nicht einholen. 2017 erreichte der damals frisch nominierte Parteichef einen Zuschauerschnitt von 1.073.000 und einen Marktanteil von 35 Prozent.

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    privat, iStock

    Auf den Punkt gebracht

    • SPÖ-Chef Andreas Babler wird seinen Titel als meistgesehenes Sommergespräch nicht verteidigen können, da sein Interview mit durchschnittlich 746.000 Zuschauern hinter dem Interview mit FPÖ-Obmann Herbert Kickl liegt, das von 869.000 Menschen verfolgt wurde
    • Auch NEOS-Chefin Beate Meinl-Reisinger und Grünen-Chef Werner Kogler hatten weniger Zuschauer
    • Der Showdown zwischen Kickl und ÖVP-Bundeskanzler Karl Nehammer wird mit Spannung erwartet
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