Geht auf Luger los

Babler unter Druck – er droht Parteifreund öffentlich

Vor seinem ORF-Sommergespräch liegen bei SPÖ-Chef Andreas Babler offenbar die Nerven blank. Er fordert den Rückzug des Linzer Bürgermeisters Luger.

Newsdesk Heute
Babler unter Druck – er droht Parteifreund öffentlich
SPÖ-Chef Andreas Babler will den Linzer SPÖ-Chef Klaus Luger abmontieren.
Harald Dostal / picturedesk.com

Die Vorwürfe gegen den Linzer Bürgermeister Klaus Luger wiegen schwer. Erst im März wurde bekannt, dass die Bestellung des Chefs des Linzer Brucknerhauses, Dietmar Kerschbaum, geschoben worden sein soll. Ihm waren im Vorfeld die Fragen der Hearing-Kommission zugespielt worden.

Der Linzer Stadtchef setzte den Manager daraufhin vor die Türe und kündigte volle Aufklärung an. In dieser Woche gab der SPÖ-Politiker schließlich völlig überraschend zu, dass er selbst Kerschbaum die Fragen geschickt hat. "Rückblickend habe ich hier einen Fehler gemacht", erklärte er in einer Stellungnahme.

ÖVP, FPÖ und die Grünen fordern seither vehement den Rücktritt des Linzer Stadtchefs. Diesem wurde jedoch am Mittwochabend völlig überraschend von seinen Parteikollegen das Vertrauen ausgesprochen. Ein Rücktritt Lugers ist somit (vorerst) vom Tisch.

SPÖ-Parteichef Andreas Babler äußerte sich zunächst nicht zur brisanten Causa. Im Vorfeld der anstehenden Nationalratswahl dürfte der Druck auf den roten Spitzenkandidaten jedoch steigen.

"Sein Verhalten ist nicht zu entschuldigen"

In einer Stellungnahme richtet Babler nun scharfe Worte in Richtung des Linzer Stadtchefs: "Ich fordere Klaus Luger dazu auf, seine Funktion als Parteivorsitzender der SPÖ Linz mit sofortiger Wirkung zurückzulegen. Ansonsten werde ich ein Schiedsgerichtsverfahren in dieser Frage in Gang setzen." Das Verhalten Lugers sei "nicht zu entschuldigen".

"Ich bin angetreten für eine neue Sozialdemokratie. Als Bundesparteivorsitzender heißt das für mich, klare Konsequenzen einzufordern. In einer Sozialdemokratie unter meiner Führung hat so ein Verhalten keinen Platz", so Babler abschließend.

SPÖ arbeitet an "zukunftsorientierter Lösung"

Durch die Blume lässt auch der rote Landeschef Landesrat Michael Lindner gegenüber "Heute" eine Ablöse anklingen: Die Linzer Partei werde "an einer "zukunftsorientierten Lösung für die SPÖ Linz und die Stadt Linz arbeiten". Es gehe darum, den Sachverhalt in der Veranstaltungsgesellschaft LIVA weiter aufzuklären und das Vertrauen der Bürger zurückzugewinnen, so Lindner.

Die Bilder des Tages

1/50
Gehe zur Galerie
    <strong>21.11.2024: Für 4,90 Euro völlig ungenießbares Schulessen serviert</strong>. Die Debatte um Mittagessen und Jause in heimischen Schulen und Kindergärten kocht hoch. <a data-li-document-ref="120073491" href="https://www.heute.at/s/fuer-490-euro-voellig-ungeniessbares-schulessen-serviert-120073491">"Es schmeckt nicht", ärgert sich nicht nur Wienerin Daniela D.</a>
    21.11.2024: Für 4,90 Euro völlig ungenießbares Schulessen serviert. Die Debatte um Mittagessen und Jause in heimischen Schulen und Kindergärten kocht hoch. "Es schmeckt nicht", ärgert sich nicht nur Wienerin Daniela D.
    privat, iStock

    Auf den Punkt gebracht

    • SPÖ-Chef Andreas Babler fordert den Rücktritt des Linzer Bürgermeisters Klaus Luger aufgrund schwerwiegender Vorwürfe im Zusammenhang mit der Bestellung des Chefs des Linzer Brucknerhauses
    • Obwohl Rücktrittsforderungen laut werden, hat Lugers Partei ihm vorerst das Vertrauen ausgesprochen
    • Babler äußert scharfe Kritik an Lugers Verhalten und fordert seinen Rücktritt als Parteivorsitzender der SPÖ Linz
    • Die SPÖ arbeitet an einer "zukunftsorientierten Lösung" für die Situation
    red
    Akt.