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Kian (9) wohl vom iranischen Regime erschossen
Er sei mit seinem Vater auf dem Heimweg gewesen, als von allen Seiten auf ihr Auto geschossen wurde, so die Familie. Die Behörden reden von Terror.
Bei einem Angriff bei einer Demonstration in der iranischen Stadt Izeh wurden am Mittwoch sieben Menschen getötet. Menschen auf Motorrädern schossen mit automatischen Waffen um sich. Laut den iranischen Behörden sei unklar, wer die Angreifer waren und sie sprechen von Terrorismus. "Eine terroristische Gruppe nutzte eine Kundgebung vor dem zentralen Markt, um das Feuer auf Demonstranten und Ordnungskräfte zu eröffnen", sagten sie laut der staatlichen Nachrichtenagentur Irna.
Einer der getöteten ist der 9-jährige Kian Pirfalak. Seine Familie erzählt eine andere Geschichte und beschuldigt die Sicherheitskräfte. Diese hätten den Anschlag verübt, wie ein Familienmitglied in einem Radiobericht von Radio Farda sagt.
"Ihr Auto wurde von allen Seiten angegriffen"
Sein Vater und er seien nicht Teil der Proteste gewesen. "Er war mit seinem Vater auf dem Heimweg und wurde von Kugeln getroffen, die vom korrupten Regime der Islamischen Republik abgefeuert wurden. Ihr Auto wurde von allen Seiten angegriffen." In sozialen Medien trauern iranische Nutzer um Kian und teilen Fotos und Videos von ihm. Besonders oft geteilt wird ein Video, in welchem er von einem Schulprojekt erzählt.
Der ultrakonservative Präsident Ebrahim Raïssi habe den Behörden befohlen, "unverzüglich zu handeln, um die Urheber des Anschlags zu identifizieren und sie vor Gericht zu stellen und zu bestrafen", berichtet die Nachrichtenagentur Fars.
Der Iran wird seit dem Tod der jungen Kurdin Mahsa Amini am 16. September von Protesten erschüttert. Die 22-Jährige war von der Sittenpolizei festgenommen worden, da sie ihr Kopftuch nicht ordnungsgemäß getragen haben soll. Sie starb kurze Zeit später im Spital. Die iranischen Behörden verurteilen die Demonstrationen als "Unruhen" und haben schon Hunderte Menschen festgenommen.