Bodenschutz
KI unterstützt bundesweite Brachflächenerkennung
Gesammelte Daten aus Nieder- und Oberösterreich sollen eine KI trainieren, die das Potenzial von Brachflächen in ganz Österreich erkennen soll.
Brachflächen, also bereits verbaute Gewerbe- oder Industrie-Grundstücke, die nicht mehr genutzt werden, sind eine erhebliche und vor allem auch nachhaltige Flächenreserve für Betriebsansiedlungen. In Niederösterreich und Oberösterreich wurde dieses Potenzial bereits vor einiger Zeit erkannt und mit Hilfe von landesweiten Brachflächenerhebungen sichtbar gemacht.
Weniger neue Bodenversiegelung
"Brachflächen-Revitalisierung ermöglicht Betriebsansiedlungen ohne zusätzliche Bodeninanspruchnahme und ist daher ein zukunftsorientierter Weg, Ökonomie und Ökologie in Balance zu halten. Niederösterreich und Oberösterreich sind hier Vorreiter", sind sich Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und Oberösterreichs Wirtschafts-Landesrat Markus Achleitner (beide ÖVP) einig.
Umso erfreulicher sei es, dass der Bund nun nachziehe und mit den anonymisierten Daten aus der Brachflächenerhebung die Entwicklung einer österreichweiten "Brachflächenpotentialkarte" mittels KI unterstützt werden kann. Die Daten aus den Brachflächenerhebungen von Niederösterreich und Oberösterreich dienen zudem auch zum Training der KI.
Vorreiter bei Brachflächen-Revitalisierung
Eine erste Erhebung, die ecoplus im Jahr 2023 in 573 niederösterreichischen Gemeinden durchführte, ergab, dass allein in NÖ mehr als 700 Standorte mit einer Gesamtfläche von rund 920 Hektar brach liegen. Diese Standorte werden nun sukzessive analysiert und bearbeitet.
Bevor für neue Betriebsansiedelungen Flächen neu gewidmet werden, sollen bereits vorhandene und leerstehende Gebäude bzw. brachliegende Flächen nutzbar gemacht werden. Damit wolle man der Bodenversiegelung Einhalt gebieten und einen Weg beschreiten, auf dem Wirtschaft und Umweltschutz im Einklang funktionieren können.
Nieder- und Oberösterreich seien im Bereich der Brachflächen-Revitalisierung österreichweit Vorreiter. Eine Erhebung aller neun Bundesländer gibt es bislang nicht. In Zusammenarbeit des Klimaschutzministeriums, dem deutschen Fraunhofer Institut und dem Umweltbundesamt soll bis Ende des Jahres eine flächendeckende KI-gestützte Identifizierung der Brachflächen umgesetzt werden. Die Daten für die Erhebung stammen aus Geodaten, sowie Luft- und Satellitenbildern.
Auf den Punkt gebracht
- In Nieder- und Oberösterreich werden Brachflächen mithilfe von KI ermittelt, um sie für Betriebsansiedlungen zu nutzen und die Bodenversiegelung zu reduzieren
- Die anonymisierten Daten aus den Brachflächenerhebungen dienen der Entwicklung einer österreichweiten "Brachflächenpotentialkarte" mittels KI-Unterstützung
- Ziel ist es, Wirtschaft und Umweltschutz im Einklang zu halten und Niederösterreich zu einer führenden grünen und smarten Wirtschaftsregion in Europa zu entwickeln