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Kettensägen-Amokläufer noch immer auf der Flucht
Einen Tag nach dem Drama in Schaffhausen (Schweiz), ist der Mann immer noch auf freiem Fuß.
Der Kettensägen-Amokläufer wird immer noch gesucht. Die Kantonspolizei Zürich riegelte ein Waldstück in der Umgebung von Schaffhausen ab. Die Polizei in Thurgau fahndet indessen in Schlatt nach dem Täter. Die Beamten seien dort Hinweisen aus der Bevölkerung nachgegangen. Laut der Schweizer Nachrichtenagentur sda wird der Mann nun per internationalem Haftbefehl gesucht.
Zehn Polizeifahrzeuge sind vor Ort. Die Polizisten stürmten mit Sturmhauben und Gewehren in das Waldstück. Auch Polizeihunde, sowie ein Hubschrauber, der permanent um das Gebiet kreist, sollen bei der Aktion im Einsatz sein.
Fünf Verletzte - Alle außer Lebensgefahr
Unterdessen bestätigte der Staatsanwalt Peter Sticher gegenüber dem "Blick", dass die Motorsäge von Franz Wrousis während der Tat eingeschaltet war. Die Opfer wurden im Spital befragt.
Bei dem Amoklauf verletzte der Täter fünf Personen, eine davon schwer, jedoch befindet sich auch diese nicht mehr in Lebensgefahr.
Laut einer CSS-Sprecherin war Wrousis ein Kunde der Krankenkassa. Das Motiv für die Tat ist weiterhin unklar. Der Täter ist amtsbekannt. Bereits im Jahr 2014 und 2016 wurde er in den Kantonen Bern und Luzern wegen Widerhandlungen gegen das Waffengesetz verurteilt.
Die Versicherung CSS hat auch bereits auf die Attacke reagiert: Sechs Filialen wurden nach dem Amoklauf geschlossen. Die wenigen Standorte, die noch geöffnet sind, wurden massiv ausgerüstet. Neben vermehrtem Sicherheitspersonal müssten sich die Kunden identifizieren bevor sie die Filiale betreten. Die Mitarbeiter sollen auch auf die Verhaltensweisen bei Notfällen aufmerksam gemacht worden sein.
Amokläufer wollte Abstand von Menschen
Über Franz Wrousis wurde bekannt, dass er sich vor einigen Monaten in den Wald zurückgezogen haben soll. Seine ehemaligen Nachbarn berichten, dass er nach einem Autounfall IV-Rente bezog und letztendlich untertauchte. Einem Hotelier aus Laax soll er gesagt haben, dass er Abstand von den Menschen nehmen müsste, aufgrund der "schlechten Vibes". Letztendlich entwickelte Wrousis sich zum Waldmenschen, lebte in Uhwiesen in seinem Auto.
Immer mehr Waldmenschen
Alleine ist der 51-Jährige mit seiner Einstellung nicht: Johannes Ullrich, Professor für Sozialpsychologie an der Universität Zürich erklärte gegenüber der "Blick", dass sich Menschen immer wieder von der Gesellschaft abkapseln und sich in Wäldern verschanzen. "Häufig sind das Menschen, die mit dem Alltag oder mit sich selber nicht mehr klarkommen und dann den radikalen Schritt in die totale Einsamkeit wagen", so Ullrich.
Die Einsamkeit stelle oftmals aber auch ein Problem dar: "In der Einsamkeit können Probleme noch grösser werden, der radikale Ausstieg aus der Gesellschaft ist langfristig nie eine gute Idee." Offensichtlich war dies auch bei Wrousis der Fall.
Hier wurde bereits intensiv nach dem Täter gesucht:
(ds)