ÖFB-Teamchef äußert Kritik

Keine Österreicher! Rangnick stichelt gegen Red Bull

ÖFB-Teamchef Ralf Rangnick bereiten die Entwicklungen bei Red Bull Salzburg und Sturm Graz Sorgen. Den Top-Klubs gehen die Österreicher aus.

Sport Heute
Keine Österreicher! Rangnick stichelt gegen Red Bull
Ralf Rangnick
gepa

Österreich steht vor dem Nations-League-Heimdoppel gegen Kasachstan (10.10.) und Norwegen (13.10.) - Teamchef Ralf Rangnick kritisiert die heimischen Champions-League-Starter. Bei Sturm und Salzburg kommen zu wenige potenzielle ÖFB-Kandidaten nach.

Sturm hat gar keinen Teamkicker im Kader, Salzburg mit Tormann Alexander Schlager immerhin einen.

"Wenn ich sage, ich würde mir wünschen, dass mehr Österreicher spielen, spielen deswegen trotzdem nicht mehr", meinte Rangnick ein wenig zerknirscht.

"Es gab auch mal Zeiten, wo die beiden Vereine auch Österreicher in der ersten Elf hatten und trotzdem österreichischer Meister wurden und sich für die Champions League qualifiziert haben", gibt der Deutsche zu denken.

Vor allem sein Ex-Klub Red Bull steht beim 66-Jährigen in der Kritik: "Ich würde mir als Verantwortlicher von Salzburg die Frage stellen: Was ist eigentlich in Liefering los? Es gab eine ganz lange Zeit, da hat Liefering geliefert – regelmäßig, jedes Jahr zwei, drei, vier Spieler. Wir konnten die so schnell oben gar nicht verwerten, wie die unten wieder nachkamen."

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"Wird dort noch auf dem gleichen Anspruchsniveau gearbeitet wie vorher? Ich stelle nur die Frage. Wenn es tatsächlich so ist, dass kein einziger Spieler gut genug ist, um in der ersten Mannschaft im Kader zu sein, ist die Frage schon berechtigt. Sonst stellt sich auch die Frage, ob sich das ganze Engagement, das man dort auch im Scoutingbereich betreibt, noch lohnt", gibt Rangnick zu denken.

Vom Österreicher-Topf ist der ÖFB-Teamchef nicht überzeugt: "Ich bin niemand, der an Quoten oder Sonderprämien glaubt. Ich war ja selbst Sportdirektor in Salzburg und Leipzig. Du wirst deinen Kader immer nach Leistungskriterien zusammenstellen. Es ist viel entscheidender, was im Nachwuchs, was im Unterbau passiert. Da spreche ich schon von den Sechs- bis Zehnjährigen und danach im Bereich von den Zehn- bis Dreizehnjährigen. Da müssen alle Kräfte gebündelt werden, dass Österreich in Zukunft wieder richtig gute Nachwuchsspieler entwickelt."

red
Akt.
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