Fussball
Keine "Auslosung": So entsteht der Bundesliga-Spielplan
Am Mittwoch hat die Bundesliga den Spielplan für die bevorstehende Bundesliga-Saison bekannt gegeben. Mit einer Auslosung hat dies nichts zu tun.
Rund einen Monat vor dem Saisonauftakt hat die heimische Bundesliga die Paarungen des Grunddurchgangs bekannt gegeben. Eröffnet wird die Spielzeit 2022/2023 mit einem echten Leckerbissen: Meister Red Bull Salzburg empfängt die Wiener Austria, das Überraschungsteam der abgelaufenen Saison. Gespielt wird am 22. Juli, 20.30 Uhr.
Das erste Wiener Derby der Saison erfolgt schließlich erst am elften Spieltag. Und damit zum Abschluss der Hinrunde. Somit könnte das Duell Austria gegen Rapid in der 22. Runde womöglich auch über den Sprung in die Meistergruppe entscheiden. Für Spannung ist also gesorgt.
Erstellung per Computerprogramm
Und das ist kein Zufall, wie die Bundesliga selbst auf ihrer Homepage mitteilte. Da wird nämlich genau erklärt, wie der Spielplan in Österreichs Fußball-Oberhaus entsteht. Und das hat mit einer Auslosung nichts zu tun, wie der Bundesliga-Spielbetriebsvorstand David Reisenauer ausführte..
Als Grundlage für den Spielplan wird der Rahmenterminkalender hergenommen. Darin ist vermerkt, an welchen Daten Spiele stattfinden, wann ÖFB-Cuprunden angesetzt sind oder wann wegen Länderspielpausen keine Runden angesetzt werden können. Der Spielplan wird schließlich von einem Computerprogramm erstellt, dem man gewisse Vorgaben zuführt.
Die Vorgaben
Hier wird schon klar, dass dies keine einfache Auslosung ist. So dürfen etwa die Wiener Großklubs nie in derselben Runde Heimspiele austragen. Stadionsperren oder der allgemeine Spielrhythmus - also etwa die Rücksichtnahme auf internationale Einsätze - werden ebenso eingegeben. Genauso darf es nie drei Heim- oder Auswärtsspiele für einen Klub in Serie geben. Alle Vereine müssen in den Runden 1 und 2 sowie 21 und 22 - also unmittelbar vor dem Ende des Grunddurchgangs - je ein Heim- und ein Auswärtsspiel haben. Generell wird versucht, das Heimrecht der Vereine zu Saisonstart jedes Jahr zu wechseln.
Außerdem soll verhindert werden, dass ein Team gegen die besten zwei Mannschaften des letzten Jahres, also Red Bull Salzburg und Sturm Graz, an zwei aufeinanderfolgenden Spieltagen antritt. Eine Sonderrolle hat darüber hinaus der Aufsteiger. Denn der bekommt traditionell ein Heimspiel zugesprochen. "Den Gegner darf er sich aber nicht aussuchen", erklärte Reisenauer. Allerdings wird drauf geachtet, dass das Spiel "organisatorisch gut abgewickelt werden kann". Also wird geschaut, dass zum Beispiel wenig Gästefans zu erwarten sind.
Feinschliff
Wenn all diese Punkte nun im Computerprogramm eingegeben wurden, ist der Handlungsspielraum ohnehin gering. In der laufenden Saison wurden etwas mehr als 20 mögliche Spielpläne ausgespuckt. "Man fokussiert sich dann auf ein, zwei vielversprechende, die man bis ins letzte Detail prüft und für die man dann in die Feinabstimmung geht", bestätigte Reisenauer, dass schließlich noch einmal Hand angelegt wird.
Kein Derby in Runde 1
Bleibt zum Schluss noch die Frage, ob ein Wiener Derby als Saisoneröffnung auch möglich wäre? "Theoretisch wäre es denkbar, es wird aber unterm Strich wohl nie passieren. Eines der Ziele ist ja auch, eine spannende Meisterschaft zu organisieren", so Reisenauer. Und dafür wird also kräftig herumgefeilscht...