Millionenschwere Schulden
Kein Personal – nächste Traditionsfirma ist pleite
Nach jahrzehntelanger Unternehmensgeschichte muss der Hersteller von Pflügen aus OÖ Insolvenz anmelden. Die Gründe: Corona und Personalprobleme.
Die nächste Millionen-Pleite: Über das Vermögen der Regent Pflugfabrik GmbH aus Attnang-Puchheim in OÖ wurde am Freitag am Landesgericht Wels ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung eröffnet.
"Das oberösterreichische Traditionsunternehmen besteht seit rund 90 Jahren und entwickelt, produziert und vertreibt Landtechnik für den professionellen Ackerbaubetrieb weltweit und beschäftigt derzeit 59 Dienstnehmer", so der Gläubigerschutzverband "Creditreform".
Auch in Deutschland gibt es demnach eine Betriebsstätte. Die Produktion erfolgt allerdings ausschließlich am Unternehmensstandort in Attnang-Puchheim, "damit dem Qualitätsanspruch und den Anforderungen der Kunden entsprochen werden kann", wie es in einer Aussendung hieß.
Pleite-Welle in Österreich
Schon seit Monaten wurde sie erwartet, nun dürfte die Herbst-Pleitewelle da sein. Zahlreiche Unternehmen müssen sich geschlagen geben. Die Gründe sind meist: Folgen der Corona-Pandemie, einbrechende Nachfrage wegen der Teuerung und die Krise allgemein.
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Die Gründe laut Insolvenzantrag: Zuerst führte die Coronakrise zu "massiven Erschwernissen in der Produktion". Danach lief das Geschäft aber wieder besser, es gab viele neue Kundenaufträge. "Begünstigt wurde diese Entwicklung auch durch die Förderpolitik der öffentlichen Hand im landwirtschaftlichen Bereich". Die vollen Auftragsbücher sorgten aber für Produktionsrückstände und lange Lieferzeiten.
„Probleme in den Lieferketten und auch Personalprobleme gingen an der Antragstellerin nicht vorüber.“
Der Gläubigerverband erläutert weiter: "Die längerfristige Auslastung stieg, parallel dazu verschlechterten sich jedoch die Produktionsbedingungen rasch. Probleme in den Lieferketten und auch Personalprobleme gingen an der Antragstellerin nicht vorüber. Des Weiteren verschärfte die Ukrainekrise und die steigenden Energiepreise die Situation weiter".
Laut Antrag verfügt die Firma über Aktiva von rund 1,76 Millionen Euro, die Schulden betragen 4,09 Millionen Euro. Das Unternehmen soll fortgeführt werden, den Gläubigern wird eine zwanzigprozentige Sanierungsplanquote zahlbar in zwei Jahren angeboten.