Niederösterreich

Kein Krampus! Hässlicher Streit um Lauf in Guntramsdorf

In Guntramsdorf soll der Bürgermeister einen Krampuslauf "untersagt" haben: Dennoch findet der Lauf am 3.12. statt - als Parteiveranstaltung.

Gemeinderat Christian Höbart (r. im Bild mit Frau und Stieftochter) will Krampuslauf in Guntramsdorf dennoch durchpeitschen.
Gemeinderat Christian Höbart (r. im Bild mit Frau und Stieftochter) will Krampuslauf in Guntramsdorf dennoch durchpeitschen.
Perchtenverein Dark Night Devils

Der Krampus darf in Guntramsdorf nur im Rahmen einer politischen Veranstaltung kommen - passt zur jetzigen, politischen Situation und Kultur dürften jetzt Politikverdrossene meinen.

Dass Bürgermeister Robert Weber (SP) und Ex-FP-Nationalrat und jetziger Team Strache-Generalsekretär (Anm.: Team HC gibt es immer noch) sowie "Lebenswertes Guntramsdorf"-Gemeinderat Christian Höbart keine dicken Freunde mehr werden, ist eher wahrscheinlich. Denn immer wieder hatte es Streit zwischen den beiden Politikerin gegeben, Christian Höbart hatte den Bürgermeister immer wieder angegriffen oder angezeigt - Stichwort: Privilegienskandal oder Kinderkrippenwirbel - mehr dazu hier oder hier. Höbart wirft dem Ortschef mit seiner "Absoluten" vor, nur den Wünschen der eigenen Vorstellungen und Partei gerecht zu werden.

2 Krampusläufe am 3. Dezember

Diesmal soll der Ortschef den Krampuslauf für Erwachsene und Kinder am Samstag, 3. Dezember, in Guntramsdorf (Mödling) untersagt bzw. versucht haben, diesen zu unterbinden. Christian Höbart: "Bürgermeister Weber spricht der abendländisch-christlichen Tradition „Heiliger Nikolaus & Krampusse“ das Brauchtum ab und versucht alles, zwei Veranstaltungen rund um dieses Thema zu blockieren bzw. gar zu verhindern."

1/7
Gehe zur Galerie
    Gruselig geht es zu bei den Krampusläufen.
    Gruselig geht es zu bei den Krampusläufen.
    Perchtenverein Dark Night Devils

    Rückblick: Der Obmann des Perchtenvereins Dark Night Devils Mandeswerde aus Mannswörth (Bruck an der Leitha), Günther Meckl, hatte am 1. November in Zusammenarbeit mit "Lebenswerte Guntramsdorf" den Bürgermeister über zwei geplante Krampusläufe in Guntramsdorf in Kenntnis gesetzt. Ortschef Robert Weber soll aufs nö. Veranstaltungsgesetz verwiesen haben.

    Krampuslauf als Parteiveranstaltung

    Höbart meint: "Eine Anmeldung nach dem nö. Veranstaltungsgesetz wäre das beste Werkzeug für Weber gewesen, die Krampusläufe entweder zur Absage zu bringen oder massiv einzuschränken. Ich betone: nie müssen in NÖ Brauchtumsveranstaltungen nach dem Veranstaltungsgesetz angemeldet werden! Weber geht mit kritischen und investigativen Gemeinderäten generell forsch und hinterfotzig um."

    Die Folge war ein Mail-Ping-Pong zwischen Obmann des Perchtenvereins und der Gemeinde. Drei Wochen nach der Einreichung zog der Obmann des Perchtenvereins die Anmeldung zurück. Und Höbart meldete die zwei Krampusläufe einfach als Parteiveranstaltung an. Hauptschwerpunkt der Parteiveranstaltung: “Fortführung und Belebung von Brauchtümern und Traditionen in Guntramsdorf“.

    Daraufhin bekam Gemeinderat Höbart eine Mail der Gemeinde, in der angeblich der gesetzliche Wirkungsbereich seiner Liste hinterfragt wurde. Zur Sicherheit meldete Christian Höbart am Montag bei der BH Mödling eine "Versammlung" an. „Um vor weiteren Schikanen des Bürgermeisters geschützt zu sein. Wir ziehen am 3. Dezember sowohl den Kinderkrampuslauf (15 bis 16 Uhr) als auch den „richtigen“ Krampuslauf (ab 18 Uhr) durch. Wir werden dieses Brauchtum vor politisch gefärbten Willküraktionen des Bürgermeisters verteidigen…egal, ob als deklarierte Parteiveranstaltung oder mittels dem Grundrecht einer Versammlung mit dem Zweck, Brauchtümer und Traditionen in Guntramsdorf zu schützen, zu beleben und fortzuführen“, teil Christian Höbart felsenfest mit. 

    Bürgermeister: "Ablenkungsversuch von Höbart"

    Bürgermeister Robert Weber blieb auf Nachfrage gelassen und meinte zu den beiden Krampusläufen: "Das was der Generalsekretär von HC Strache hier behauptet, stimmt so nicht und ist wirklich absurd. Ich sehe das emotionslos und habe mit diesen Veranstaltungen - wenn sie zeitgerecht angemeldet und besprochen werden - auch kein Problem. Im konkreten Falle arbeitet der Kulturausschuss der Gemeinde seit dem Frühsommer daran, den Adventmarkt heuer endlich wieder durchzuführen und mit einigen Attraktionen, wie lebende Schafe, Darbietungen von unseren Volksschulen, vorweihnachtliche Klänge unserer Blasmusik usw. zu bereichern. Ein Perchtenlauf mit 150 Perchten war auch seitens Höbart nie angesprochen worden und würde an einem Öffnungstag des Adventmarktes auch nicht in das Konzept „Adventzauber“ des Kulturausschusses passen. Anfang November meldete jedoch ein Herr Meckl diese Veranstaltungen als Brauchtumsveranstaltungen just an einem Öffnungstag des Adventmarktes an. Unser Amt hat daraufhin dies durch die Bezirksverwaltungsbehörde prüfen lassen. Das Ergebnis der Prüfung durch die Bezirkshauptmannschaft war, dass diese Art von Perchtenlauf, samt Pyrotechnik im beschriebenen Umfang kein Brauchtum ist. Dies wurde dem Veranstalter Meckl in der Folge mitgeteilt. Jetzt hat Höbart die Sache als Versammlung angemeldet. Wie Höbart richtig sagt, ist auch hier die Gemeinde nicht zuständig, denn Versammlungen sind der Sicherheitsbehörde (=BH) zu melden. Diese wird dann das Ansuchen prüfen."

    Randnotiz und Fazit von Bürgermeister Robert Weber: "Wir alle müssen uns an die geltenden Gesetze und Richtlinien halten, auch Herr Höbart und Herr Meckl. Das müssen die beiden Herren am Ende auch einsehen, ob es ihnen passt oder nicht. Höbart scheint mit diesen „Rundumschlägen“ lediglich von den Ermittlungen der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft gegen Ihn ablenken zu wollen. Höbart wird hier „Amtsgeheimnisverrat gegen Geld vorgeworfen“. Dem Vernehmen nach verdichten sich dabei auch die Vorwürfe."