Niederösterreich

Kaum Personal! HNO in Neustadt soll vor Kollaps stehen

Die Lage auf der HNO-Abteilung in Wr. Neustadt soll prekär sein: "Wegen des Ärztemangels können wir kaum den Betrieb aufrecht erhalten".

Spital in Wr. Neustadt
Spital in Wr. Neustadt
Daniel Schreiner

Erneut nicht erfreuliche Nachrichten aus dem Landeskrankenhaus Wiener Neustadt: Besorgte Mitarbeiter berichten über einen Ärzte- und Personalmangel. "Wenn dies so weitergeht, können wir 2023 den HNO-Betrieb nicht weiter aufrecht erhalten", so ein Mitarbeiter des Krankenhauses.

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    Rainer Spenger
    Rainer Spenger
    privat

    Auch auf anderen Stationen, wie Neurologie oder Unfallchirurgie, soll die Situation recht angespannt sein. "Es fehlt einfach Pflegepersonal", so die Spitalskraft weiter.

    OPs verschoben

    Mittlerweile wandten sich Angestellte erneut an Vizebürgermeister Rainer Spenger (SP): "Seit wir die dramatische Situation und Missstände im Frühjahr im Gemeinderat thematisiert haben, hat sich gar nichts zum Besseren entwickelt". Wie berichtet hatte es damals sogar einen offenen Brief gegeben - mehr dazu hier und hier. Im März 2022 hatte eine interne Mail über den "Krisenmodus" für Wirbel gesorgt, das Spital Wr. Neustadt wurde zum Politikum.

    Doch Fakt ist laut Vizestadtchef: "Patienten werden wieder heimgeschickt und dringende OPs werden verschoben, weil einfach die Kapazitäten fehlen. Wenn hier die Verantwortlichen im Land NÖ nicht bald aufwachen, dann besteht die Gefahr, dass das Spital sehenden Auges, sukzessive und fahrlässig gegen die Wand gefahren wird. Das ist völlig unverantwortlich, es geht um Menschen und Menschenleben."

    Das meint Spitalssprecherin

    Dora Skamperls, Medien-Koordinatorin der Gesundheitsregion Thermenregion GmbH (gehört zur LGA NÖ, Anm.) zum Personalmangel auf der Hals-Nasen-Ohrenabteilung im Klinikum Wiener Neustadt: "Personal- und Leistungsfluktuationen an medizinischen Abteilungen sind ein personaltechnischer Umstand, der alle Gesundheitseinrichtungen betreffen kann. Vor diesem Hintergrund sind die zum Teil bekannten, zum Teil akut eingetretenen Personalveränderungen an der Abteilung für Hals-Nasen-Ohrenerkrankungen im Landesklinikum Wiener Neustadt keine Ausnahme."

    "Zum gegenwärtigen Zeitpunkt besteht ein ausgewogenes Verhältnis zwischen den zu erbringenden Leistungen und den zur Verfügung stehenden Personalressourcen. Aufgrund der vorausschauenden Hinweise der Abteilung und der Direktion setzt das LK Wiener Neustadt bereits konkrete Maßnahmen um, damit die planbaren bzw. vorhersehbaren Veränderungen wie Pensionierungen, Personalveränderungen oder Karenz durch Schwangerschaft einzelner MitarbeiterInnen gut kompensiert werden können. Damit ist die hohe medizinische Expertise der HNO-Abteilung am Landesklinikum Wiener Neustadt auch in Zukunft weiter gewährleistet", so die Sprecherin abschließend.

    Im Mai 2022 hatte der mutmaßliche Ekelskandal rund um die Spitalsküche in Wr. Neustadt für Wirbel gesorgt - mehr dazu hier.