Wirtschaft
Kaum noch Hoffnung für die EU und den Euro?
Nouriel Roubini sagte die Finanzkrise voraus. Jetzt prognostiziert der US-Ökonom im Interview mit dem deutschen "Handelsblatt" das Platzen des Euro in "drei bis sechs Monaten". Und was erwartet Roubini noch für Europas Zukunft?
Nouriel Roubini sagte die Finanzkrise voraus. Jetzt prognostiziert der US-Ökonom im Interview mit dem deutschen "Handelsblatt" das Platzen des Euro in "drei bis sechs Monaten". Und was erwartet Roubini noch für Europas Zukunft?
Roubini zur Bankenunion, also die Rettung der Banken auf Kosten der wohlhabenden EU-Staaten: "Das war nur ein Schritt auf einem langen, langen Weg. Mit den beschlossenen Maßnahmen hat sich Europa Zeit erkauft, sonst nichts."
… zur Lage der EU: "Wir steuern auf so etwas wie einen kritischen Punkt zu. Es wird immer klarer, dass der derzeitige Ansatz nicht zu einem stabilen Gleichgewicht führt. Deutschland hofft, dass sich Spanien und Italien durchwursteln und Griechenland im Euro bleibt. Aber die Lage wird für Italien und Spanien heikel, und der Markt weiß sehr genau: Entweder bekommen wir die Fiskal-, Banken- und Transferunion oder der Euro löst sich auf."
… zu Griechenland: "Nach meiner Meinung kollabiert die griechische Regierung in den nächsten 6 Monaten. Das Bankensystem fällt auseinander, die Zinsspannen der Anleihen gehen durch die Decke. Alles läuft falsch im Land, niemand zahlt mehr Steuern. Es wird zu Neuwahlen kommen, die dann das Linksbündnis Syriza gewinnt – mit dem Resultat, dass Griechenland aus dem Euro austritt."