Fussball
"Katzen-Kicker" fasst eine hohe Geldstrafe aus
Das Video, das West-Hams Kurt Zouma bei der Misshandlung seiner Katze zeigt, hat Folgen: Er wurde gesperrt und muss eine hohe Geldstrafe zahlen.
Die Misshandlung seiner Katze hat für den französischen Nationalspieler finanzielle Konsequenzen. Der englische Erstliga-Verein West Ham United erklärte am Mittwoch, der 27-jährige Verteidiger werde mit der "höchstmöglichen" Geldstrafe belegt. In einer Online-Petition forderten unterdessen Zehntausende Menschen, den Fußballer auch strafrechtlich zu verfolgen. Bis Mittwochnachmittag hatten mehr als 170.000 Menschen die Petition unterschrieben. Auch Sponsor Adidas beendete inzwischen die Zusammenarbeit mit Zouma.
Die Höchststrafe, die ein Verein gegen einen Spieler verhängen kann, beläuft sich in der Regel auf zwei Wochengehälter. Im Fall des Franzosen wären das 300.000 Euro. West Ham erklärte, Zouma habe die Geldstrafe "sofort akzeptiert" und darum gebeten, das Geld an eine Tierschutzorganisation zu spenden. "In Großbritannien haben wir Gesetze gegen die Misshandlung von Tieren, Gesetze, die für jeden gelten sollten, egal ob reich oder arm, berühmt oder nicht", heißt es in der Petition. Die Londoner Polizei und die Tierschutzorganisation RSPCA werden aufgefordert, den Fall umgehend zu untersuchen. Der "Täter dieser abscheulichen Tat" müsse strafrechtlich verfolgt werden.
Der Fall war durch ein Video bekannt geworden, das im Onlinedienst Snapchat und von der Boulevardzeitung "The Sun" veröffentlicht wurde. Darin ist zu sehen, wie Zouma seine Katze in seinem Haus in einer Londoner Vorstadt verfolgt, ihr einen Fußtritt versetzt, einen Schuh nach ihr wirft und ihr dann noch auf die Schnauze schlägt.
Nach Informationen der "Sun" hatte sich Zouma darüber geärgert, dass die Katze eine Vase zerbrochen und eine Leuchte aus ihrer Verankerung gerissen hatte. Auf dem Video, das von Zoumas Bruder Yoan aufgenommen wurde, ist im Hintergrund Gelächter zu hören, im Vordergrund sind lachende Emojis auf die Bilder gelegt.
Am Dienstag hatte Zouma sich für den brutalen Umgang mit seinem Haustier entschuldigt. Für sein Verhalten gebe es "keine Entschuldigung", erklärte er in einer schriftlichen Stellungnahme. Er bedauere sein Verhalten "aufrichtig". Zouma betonte: "Unseren beiden Katzen geht es gut, sie sind bei guter Gesundheit." Die Tierschutzorganisationen RSPCA hat Zoumas Katzen inzwischen in Obhut genommen.
Auch die Fans von West Ham nahmen dem Spieler das Video übel. Während des Premier-League-Spiels der "Hammers" am Dienstagabend gegen Watford (1:0) wurde Zouma bei jedem Ballkontakt lautstark ausgebuht. Trainer David Moyes rechtfertige die Aufstellung Zoumas später mit sportlichen Gründen. "Ich weiß, was die Leute empfinden", sagte er, "aber ich bin hier auch der Trainer." Allerdings wurde Zouma für das nächste Spiel gegen Leicester gesperrt.