Es gibt Memes, die sind witzig. Und dann gibt es solche, die einem eine Anklage einbringen: Genau das ist einem 57-jährigen Oberösterreicher passiert, der sich vor einigen Tagen in Wels vor Gericht verantworten musste – wegen fragwürdiger Bildern mit NS-Bezug.
Laut Anklage soll der Beschuldigte zahlreiche solcher Bilder per Whatsapp verschickt haben. Eines zeige eine weiße Katze mit markantem Hitler-Bart und passender Frisur, versehen mit dem Text: "Wenn du die Katze nicht rauslassen kannst, weil sie möglicherweise Polen überfällt." Ein weiteres soll Adolf Hitler umringt von Frauen dargestellt haben, betitelt mit "Der Bachelor 1933".
Die Anklage sorgte im "Heute"-Forum für reichlich Gesprächsstoff: Ein User meint, das Meme einer Katze mit Hitler-Bart brächte er "nicht wirklich gleich mit Wiederbetätigung in Verbindung". Andere heben hervor, dass es derartige Bilder auf Social Media zuhauf gebe: "Da müsste man aber sehr viele anklagen, solche Bilder bekomme ich täglich."
Neben den Bildern soll der Angeklagte auch zwei Audio- oder Videodateien verschickt haben, die eine Rede von Adolf Hitler enthalten. In Österreich fällt das unter das Verbotsgesetz, das jede Form der nationalsozialistischen Wiederbetätigung unter Strafe stellt.
Staatsanwalt Johannes Huber stellt klar: Auch das Versenden von Bildern, "die für manche 'lustig' sein mögen", kann nach dem Verbotsgesetz ernste Konsequenzen haben. Im Endeffekt ginge es immer um den Vorsatz.
Den dürften die Geschworenen am Montag zumindest teilweise gesehen haben. Das nicht rechtskräftige Urteil: Acht Monate bedingte Haft. "Von den insgesamt 28 Lichtbildern wurde er von den Geschworenen für 14 verurteilt", so Huber.
