Österreich
Kater "Hänsel" gefunden, Mörderin weinte vor Glück
Der "Heute"-Aufruf war von Erfolg gekrönt: Kater "Hänsel" von Killerin Jennifer Z. konnte gefunden werden. Wo er jetzt lebt, was sie sagt.
Tierisches Happy-End: Wie berichtet, startete die verurteilte Mörderin Jennifer Z. mit Katzenjammer ins Jahr 2020. Sie fürchtete um ihren Kater "Hänsel", da sie nicht wusste, bei wem das Tier seit ihrer Inhaftierung untergekommen war. Die 32-Jährige, die derzeit im Landesklinikum Mauer (NÖ) behandelt wird, sagte ihrer Anwältin Astrid Wagner: "Ich beginne 2020 mit gemischten Gefühlen."Die junge Frau weiter: "Ich sorge mich um meinen 'Hänsel'." Nun gibt es eine positive Wendung.
Anwältin bekam Beweisfotos
Juristin Wagner schildert: "Nach der Story in 'Heute' und auf 'heute.at' läutete Donnerstagvormittag das Telefon in meiner Kanzlei. Jene Frau, bei der 'Hänsel' jetzt lebt, hat die Geschichte gelesen und mir versichert, dass es dem Kater gut geht. Er ist Freigänger in einem Haus bei St. Pölten und wohlauf." Wenig später langten bei Wagner auch Beweisfotos, die ein zufrieden wirkendes und gut genährtes Tier zeigen.
Ein aktuelles Foto von "Hänsel" (Bild: privat)
Killerin war Katzenzüchterin
Hintergrund der etwas skurril anmutenden "Suchaktion": Jennifer Z. war vor der Bluttat in einem Wiener Hotel als Züchterin von Ragdoll-Katzen tätig gewesen. "Er war ein Deckkater, ich habe ihn in St. Pölten zu einer Familie gebracht, wusste aber nicht mehr genau, wohin", schilderte sie. Dies deckt sich wiederum mit den Aussagen der nunmehrigen Besitzerin: "Ich habe sie damals nur im Auto sitzend gesehen. Mit mir gesprochen hat bei der Übergabe nur die Begleiterin."
Dabei handelte es sich wohl um Sarah D. (25), das spätere Opfer von Jennifer Z., die ihre On-off-Freundin am 15.9.2018 im Wahn mit einem Bademantelgürtel in einem Wiener Hotel erdrosselt hat. Da sie wegen Schizophrenie für unzurechnungsfähig befunden worden war, wurde sie von einem Geschworenengericht in eine Anstalt eingewiesen – wo sie bis heute behandelt wird. Gerichtsgutachter Peter Hofmann diagnostizierte der 32-Jährigen eine"seelischen Abartigkeit höheren Grades".
Jennifer Z. weinte nun vor Glück
Anwältin Wagner informierte ihre Klientin gestern telefonisch über die erfreuliche Wendung in der Cat-Causa. "Sie hat am Telefon vor Freude geweint. Es war ihr wahnsinnig wichtig zu wissen, wo ihr 'Hänsel' ist – nun kann sie mit der Sache abschließen, denn klar ist: Auch wenn sie gute Fortschritte erzielt, sie wird noch sehr lange nicht in Freiheit sein." Über die Zeit vor der Tat sagte Jennifer Z.: "Ich war damals, als ich den Kater im Raum St. Pölten abgab, schon nicht mehr bei klarem Verstand. Daher wusste ich auch bis dato nicht, wo er sich befindet. Nun bin ich unglaublich erleichtert. Ich will ihn seiner neuen Familie auch gar nicht wegnehmen", sagt die Delinquentin.
„Anwältin Astrid Wagner: "Meine Klientin hat vor Freude geweint."“
Verteidigerin Wagner berichtete "Heute" über den Fortgang der Genesung: „Meine Mandantin ist mittlerweile mit Depotmedikamenten gut eingestellt und begreift die Tragweite ihres Handelns." Jennifer Z. vermisse ihre Partnerin Sarah D. ("Sie war so ein hübscher, guter Mensch") und kann sich kaum verzeihen. "Irgendwann möchte sie der Familie ihres Opfers einen Entschuldigungsbrief schreiben", sagt Anwältin Wagner.