Photoshop-Fail
"Kategate": Fälschungs-Skandal trifft auch diese Royals
Prinzessin Kate hat zugegeben, ihr Muttertagsfoto bearbeitet zu haben. Bildmanipulationen sind bei den Royals seit über 150 Jahren üblich.
"Wie viele Amateurfotografen experimentiere ich gelegentlich mit der Bearbeitung. Ich möchte mich für die Verwirrung entschuldigen", schrieb Prinzessin Kate (42) auf X, nachdem ihr Muttertagsfoto für Spekulationen aufgrund von schlechter Photoshop-Bearbeitung gesorgt hatte.
Eigentlich sollte das Bild mit ihren drei Kindern das britische Volk nach den Gerüchten um ihre Gesundheit beruhigen. Doch es goss weiteres Öl ins Feuer und sorgte für Spott im Netz. Die Authentizität von offiziell veröffentlichten Fotos wird nun von vielen Fans angezweifelt und die Glaubwürdigkeit der Königsfamilie scheint aktuell beschädigt. "Kategate" ist der erste Fall, bei dem einige der weltweit führenden Bildagenturen ein vom Palast offiziell herausgegebenes Foto aus dem Verkauf nahmen, doch hinsichtlich der Manipulation kein Einzelfall.
Queen Elizabeth
Im Sommer 2022 veröffentlichte der Palast ein Foto der bereits verstorbenen Queen Elizabeth (†96) mit ihren versammelten Enkeln- und Urenkelkindern. Aufgenommen wurde es auf Schloss Balmoral, der schottischen Sommerresidenz der einstigen britischen Monarchin. Das Bild stand unter Verdacht, dass ein paar Kindergesichter ausgetauscht worden sein könnten, weil alle gleichzeitig derart brav und fröhlich in die Kamera blicken. Selbst die allerjüngsten Royals.
Queen Victoria
Ein Foto aus dem Jahr 1854 von Königin Victoria und ihrem damaligen Bräutigam Albert verdeutlicht, wie damals geschummelt wurde. Das Bild soll das Paar an ihrem Hochzeitstag 1840 zeigen. In Wirklichkeit handelt es sich aber um eine nachträgliche Simulation des Anlasses, die von Fotograf Roger Fenton etwa 14 Jahre nach der tatsächlichen Hochzeit aufgenommen wurde. An ihrem eigentlichen Vermählungstag steckte die Fotografie nämlich noch in den Kinderschuhen. Zudem gehen Fotografie-Historiker davon aus, dass Victoria und Albert manuell ein paar Falten im Gesicht entfernt wurden und das Bild insgesamt etwas aufgehübscht wurde.
Die einstige britische Monarchin war bekannt dafür, dass sie vor allem bei offiziellen Staatsporträts, die ins ganze Empire verschickt wurden, nachhelfen ließ. So wurden Tränensäcke und Doppelkinnansatz wegretuschiert und eine Taille hingezaubert, wo im realen Leben keine war.
Prinzessin Kate und Prinz William
Schon auf der letztjährigen Weihnachtskarte der Wales hat das scharfe Auge des Volkes die eine oder andere Unstimmigkeit ausgemacht: So fehlten auf dem Bild bei Prinz Louis (5) etwa ein Finger und ein Bein. Die Schweizer Fotografin Maren Kindler hatte das Bild damals für "20 Minuten" analysiert und bestätigt, dass beim Shot ordentlich nachgeholfen wurde.
Prinz Harry und Herzogin Meghan
Große Skepsis löste auch die Sussex-Weihnachtskarte aus, bei der Archie zwar im Vordergrund war, die Aufmerksamkeit aber doch bei seinen Eltern lag. Denn während Meghans (42) Gesicht laut Kommentaren auf X (damals Twitter) so wirkte, als wäre es nachträglich eingefügt worden, wirkte Prinz Harry (39) dagegen komplett verschwommen.
Fotobearbeiten: Kein Phänomen des 21. Jahrhunderts
Die umfangreiche Bildbearbeitung, wie sie auf Social Media zumindest völlig selbstverständlich zur Kenntnis genommen wird, ist aber kein Phänomen des 21. Jahrhunderts. Bereits ab Mitte des 19. Jahrhunderts gab es die ersten Versuche der Fotomanipulation, auch bei den Royals. Die Sichtbarkeit der gekrönten Häupter war nämlich schon früher ein essenzieller Bestandteil für das Schaffen von Nähe zum Volk. Und die damaligen Herrscherinnen und Herrscher waren sich durchaus bewusst, welche Macht Bilder haben. Daher wurden die königlichen Fotos im Nachhinein optimiert, damit die Staatsoberhäupter in der Darstellung positiv, machtvoll, jung, stark und gesund wirkten.
Im Vergleich zu den heutigen Technologien waren die Möglichkeiten im 19. Jahrhundert sehr beschränkt, weshalb man die Retusche händisch durchführte. Detaillierter wurde die Bearbeitung dann ab Beginn des 20. Jahrhunderts. Die Profis nahmen dafür Retuschiermesser, Pinsel und diverse Abdecklacke.