Kärnten

Katastrophenalarm Spital durch tödlichen Flixbus-Crash

Plötzlich mussten Dutzende Verletzte versorgt werden. Das Friesacher Ordensspital musste nach dem tödlichen Flixbus-Unfall Katastrophenalarm auslösen.

Roman Palman
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    In Micheldorf (Bezirk St. Veit an der Glan) in Kärnten ist ein Bus von der Straße abgekommen und umgestürzt. Das Opfer ist eine 19-Jährige.
    In Micheldorf (Bezirk St. Veit an der Glan) in Kärnten ist ein Bus von der Straße abgekommen und umgestürzt. Das Opfer ist eine 19-Jährige.
    GERT EGGENBERGER / APA / picturedesk.com

    Der tödliche Unfall eines Fernreisebus in Kärnten stellte auch das Friesacher Ordensspital Dienstagfrüh vor eine Ausnahmesituation. "Wenn ein Krankenhaus noch im Nachtmodus ist und plötzlich 42 verletzte Personen eingeliefert werden, ist das für ein Haus wie unseres eine Herausforderung", schildert Ernst Benischke, Geschäftsführer und Ärztlicher Leiter der Klinik, die Momente im Gespräch mit der "Kleinen Zeitung".

    Wie berichtet, war gegen 4.45 Uhr ein Flixbus auf der Route Berlin–Linz–Triest bei Micheldorf von der Fahrbahn der Friesacher Bundesstraße (B317) abgekommen, über eine Leitschiene gekippt und seitlich liegen geblieben. Eine 19-jährige Oberösterreicherin kam dabei ums Leben. Dutzende Menschen wurden verletzt.

    "Wir haben sofort den Katastrophenalarm ausgelöst", erinnert sich Benischke. Sämtliche Mitarbeiter erhielten daraufhin eine Blaulicht-SMS mit der Bitte, sofort ins Spital zu kommen. "Binnen einer Stunde waren 40 Personen zur Stelle und der Nachtdienst blieb im Haus."

    "Alle Patienten sind wohlauf"

    20 Verletzte seien schließlich im Ordensspital aufgenommen worden. "Es waren teils offene Frakturen dabei, gebrochene Finger, Arme und Beine. Fünf Operationen waren erforderlich, alle Patienten sind wohlauf", so der Chef-Arzt weiter. 

    Die Verständigung mit den Patienten sei auch eine Herausforderung gewesen. Sie hatten völlig unterschiedliche Nationalitäten, darunter Slowenen, Italiener, Ukrainer und sogar ein Brasilianer. 10 Menschen blieben in stationärer Behandlung, die übrigen konnten Angehörigen übergeben werden. Eine Deutsche (25), die ins Klinikum Klagenfurt eingeliefert wurde, konnte dieses ebenso wieder verlassen.

    Ursache noch nicht geklärt

    Derweil laufen die Ermittlungen zur Unglücksursache weiter. Die Spekulationen reichen laut "Kleine Zeitung" von Sekundenschlaf bis technischen Gebrechen. Mittlerweile ist aber sicher, wer am Steuer gesessen hatte: ein 27-Jähriger aus der Ukraine. Der zweite Lenker (58) hatte sich ebenfalls an Bord befunden, wann sie sich zuletzt abgewechselt hatten, ist noch nicht geklärt. 

    "Die Aussagen der Zeugen werden noch eingeholt und abgeglichen", wird Polizeisprecher Christopher Puchreiter in dem Bericht zitiert. Die Staatsanwaltschaft wolle nun einen Sachverständigen hinzuziehen.

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