Schlager
Kastelruther Spatzen jagen den Mörder ihres Managers
Weil der Mörder ihres Managers auch nach 25 Jahren noch nicht gefasst ist, setzen die "Kastelruther Spatzen" eine Belohnung von 25.000 Euro aus.
Am Abend des 6. März 1998 wurde der 38-jährige schwer verletzt in einem Industriegebiet im deutschen Magdeburg (Deutschland) von einem LKW-Fahrer entdeckt. Trotz Notoperation verstarb der Manager der Kastelruther Spatzen und Bruder des Keyboarders Albin Gross wenig später im Spital.
Die Staatsanwaltschaft vermutete damals, dass Karlheinz Gross von einem Jeep oder Lastwagen angefahren wurde. Zur Vertuschung des Unfalls sei ihm anschließend mit einem stumpfen Gegenstand der Schädel zertrümmert worden. Ein Raubmord erschien unwahrscheinlich – der vierfache Familienvater hatte noch 10.000 D-Mark in bar auf sich (etwa 7.700 Euro).
60 Ermittler wurden mit der Auflösung des Falls beauftragt, auch in TV-Sendungen wie "Aktenzeichen XY" wurde nach dem Täter gefahndet. Auf dem Mantel des getöteten Gross wurden vier fremde Haare entdeckt, die DNA konnte bis heute keiner Person zugeordnet werden.
"Der Karlheinz fehlt uns allen"
Die Band aus Südtirol, die bis heute mehr als 15 Millionen Tonträger verkauft hat, setzte bereits 1998 eine Belohnung von 50.000 D-Mark für die Ergreifung des Täters aus. Albin Gross, der Bruder des Opfers, sagt gegenüber "Bild", dass "wir natürlich immer noch bereit sind, eine Belohnung von 25.000 Euro zu bezahlen". Er denke jeden Tag an seinen Bruder, so Albin Gross weiter: "Der Karlheinz fehlt uns allen. Die Familie stand für ihn an oberster Stelle."
Er habe in den ersten Monaten nach dem Tod seines geliebten Bruders Angstzustände und ein schlechtes Gewissen gehabt. "Ich hatte Karlheinz zu den Spatzen geholt. Wäre er Busfahrer geblieben, würde er vielleicht noch leben. Ich stellte alles infrage. Wenn ein Mord der Preis ist für beruflichen Erfolg, was ist dieser dann noch wert?", fragt er.
"Wir geben die Hoffnung nicht auf"
Albin Gross gibt die Hoffnung nicht auf, dass der Fall irgendwann aufgeklärt wird: "Als Familie können wir erst dann mit dem brutalen Tod von Karlheinz abschließen, wenn wir erfahren, warum und wie das passierte. Der Hass und die Rachegefühle sind inzwischen etwas verklungen. Aber das große Anliegen der Familie und der Band bleibt: Wir wollen wissen, warum und wie es passiert ist. [...] Ich bin sicher: Irgendwann hat der Mörder, oder ein Zeuge, vielleicht ein schlechtes Gewissen und geht zur Polizei", so der 67-Jährige.
Ab März sind die "Spatzen" wieder auf großer Tournee. Einzige Österreich-Termine bislang: Am 16. September stehen sie beim "Nockisfest" auf der Bühne. Von 14. bis 16. Dezember spielen sie in Zwettl, Freistadt und Wieselburg (alles Niederösterreich).