Wirtschaft
Kartenzahlung ist schlecht für den Kontostand
Haben Sie kürzlich mit Karte bezahlt? Wissen Sie noch, wie hoch der Betrag war? Wenn nicht, sollten Sie künftig wieder eher auf Barzahlung setzen.
Kartenzahlung ist praktisch, hat aber auch Nachteile. Man hinterlässt eine Datenspur und könnte Opfer von Betrug werden. Doch nicht nur das: Plastikgeld sorgt auch dafür, dass die Nutzer schnell den Überblick über ihre Ausgaben verlieren, wie Forscher der Universitäten Köln und Klagenfurt im Fachjournal "Marketing Letters" berichten.
Das Team um Rufina Gafeeva war in seiner Studie der Frage nachgegangen, ob heutzutage überhaupt noch etwas für das Zahlen mit Bargeld spricht – und wenn ja, was genau.
Dafür befragten sie rund 500 Studenten über ihre zurückliegenden Zahlungen. Die Teilnehmer hatten ihre Rechnungen entweder mit Bargeld, einer speziellen Campuskarte, Bankomat- oder Kreditkarte beglichen.
"Mehr Transparenz"
Dabei zeigte sich, dass "sich Personen, die mit einer Karte bezahlen, weniger genau an den Rechnungsbetrag erinnern können als Personen, die ihre Rechnung bar begleichen", so Gafeevas österreichischer Mitstreiter Holger Roschk in einer Mitteilung. Dabei spielte es keine Rolle, um welche Art von Karte es sich handelte.
Aufgrund dieser Erkenntnis empfehlen die Forscher all jenen, die regelmäßig über ihren Kontostand klagen, häufiger bar statt mit Karte zu zahlen. Außerdem fordern sie von den Kartenbetreibern mehr Transparenz: "Für ein stärkeres Bewusstsein brauchen wir Designs, die die Geldausgabe visualisieren", so Roschk. Das könnten beispielsweise sofortige Bezahlinformationen oder Zusammenfassungen sein.
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