Wien

Kardinal Schönborn über Brot und Boden

Zu Fronleichnam erinnert Kardinal Schönborn an unsere Verantwortung als Menschen, auf unsere Umwelt und unseren Boden aufzupassen.

Christoph Kardinal Schönborn
Kardinal Schönborn
Kardinal Schönborn
Helmut Graf

Morgen ist Fronleichnam. Ich freue mich auf die Fronleichnamsprozession vom Stephansdom aus durch die Innenstadt. Dabei trage ich feierlich ein kleines Stück Brot, die Hostie, durch die Straßen. Dieses Brot ist die „Hauptperson“ des Festes, denn das geweihte Brot ist Jesus selber, mitten unter uns und bei uns. Das glaube ich, und dafür danke ich.

Hoher Bodenverbrauch

Bei der Prozession denke ich an die Mühe, die es kostet, bis das Brot für uns da ist: Der Acker muss bestellt werden, das Korn geerntet und gemahlen, das Brot gebacken werden. Damit die Saat gedeihen kann, braucht es Sonne, Regen und guten Boden. Letzterer wird in Österreich hemmungslos versiegelt und verbaut. Unser Land ist unter den Spitzenreitern im Bodenverbrauch.

Lebensgrundlage

Jeden Tag werden durchschnittlich 11,3 Hektar Boden der Landwirtschaft entzogen. Das entspricht einer Fläche von 15 Fußballfeldern! Fruchtbarer Boden, der für Menschen und Tiere lebenswichtig ist, geht verloren. Wir zementieren unsere Lebensgrundlage zu!

Zeit für Verantwortung

Das Heilige Brot erinnert am Fronleichnamsfest daran, wie dankbar wir für die Schöpfung sein dürfen, wie verantwortungsvoll wir mit ihr umgehen müssen. Wir haben allen Grund dazu!

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