Politik
Karas will Beben-Opfer auch in Österreich aufnehmen
ÖVP-Politiker Othmar Karas will Opfer des Erdbebens in der Türkei und Syrien in Österreich aufnehmen. Außerdem fordert er schnelle Hilfe der EU.
Nach dem verheerenden Erdbeben in der Türkei und Syrien meldeten die Behörden in den betroffenen Gebieten zuletzt mehr als 28.000 Todesopfer. Laut einem UN-Bericht könnte die Zahl der Toten noch weit über 50.000 ansteigen. Millionen Menschen in der Region sind derzeit obdachlos. Zuletzt wurden Stimmen über mögliche Unterstützung der Europäischen Union lauter.
In Deutschland beispielsweise wird bereits öffentlich über ein zeitlich befristetes Visum für betroffene Personen aus dem Gebiet, die Angehörige im deutschen Bundesgebiet haben, diskutiert. Dieser Idee kann auch Othmar Karas, Erster Vizepräsident des Europäischen Parlaments, einiges abgewinnen. "Dem Vorschlag kann ich viel abgewinnen. Er sollte Teil eines Gesamtpaketes sein, Menschen, die eine Bezugsperson in Europa haben, zeitlich befristet aufzunehmen", erklärt der ÖVP-Politiker in der „Pressestunde“ des ORF am Sonntag.
"Ich glaube, dass wir sofort eine internationale Hilfskonferenz von der Europäischen Union brauchen, um die vielfältigen Fragen, die jetzt auftauchen, gemeinsam zu beantworten. Es braucht nun ein gemeinsames Konzept gegen die Obdachlosigkeit und gegen den politischen Sprengstoff, der hier vorliegt", sieht Karas die EU in der Pflicht.
Die Mitgliedsstaaten der Europäischen Union sollen deshalb ihre Kräfte bündeln, um gemeinsam den Menschen in der betroffenen Person Hilfe zu leisten. "Das Schlimmste ist, zuzusehen, auf die anderen zu warten und darauf zu warten, was dort passiert. Wir müssen auf allen Gebieten helfen. Es sollte Teil dieser internationalen Hilfskonferenz sein, finanzielle, humanitäre und soziale Hilfe zu leisten. Diese Hilfskonferenz soll von der Europäischen Union sofort initiiert werden", erklärt Karas am Sonntag.
Erdbeben wird große Auswirkungen haben
Sollte es nicht zu einer sofortigen Hilfe kommen, rechnet Karas mit einer neuen Fluchtbewegung Richtung Europa. "Die Bilder und die Entwicklung in der Türkei überschatten derzeit alles andere. Das ist eine große humanitäre Katastrophe mit einem großen politischen Sprengstoff. Das Leid in der Region bleibt. 26 Millionen Menschen sind betroffen, Millionen davon sind jetzt obdachlos. Diese Zahl wird große Auswirkungen haben, nicht nur auf Syrien und die Türkei, sondern auch auf uns", so der ÖVP-Politiker.