Ukraine
Kanzler Nehammer will mit Putin über Gräueltaten reden
Karl Nehammer (ÖVP) ist am Montag bei Wladimir Putin in Moskau und will über die Massaker in der Ukraine sprechen.
Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) wird schon am Montag, 11. April, nach Moskau fliegen und sich mit Kreml-Chef Wladimir Putin treffen. Die Reise ist mittlerweile vom Bundeskanzleramt offiziell bestätigt worden.
Österreichs Regierungschef hatte das Treffen mit dem russischen Präsidenten Putin am Sonntag vor Journalisten selbst angekündigt. Die Initiative zu einem persönlichen Gespräch sei dabei von Nehammer ausgegangen. Die Reise nach Moskau sei auch mit EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und dem deutschen Kanzler Olaf Scholz im Vorfeld besprochen worden.
Nehammer als "Brückenbauer"
Der Kanzler will damit einen Dialog zwischen Russland und der Ukraine fördern und als "Brückenbauer" fungieren. Er könne sich ansonsten "nicht verzeihen" als Kanzler "alles in Richtung Frieden" unternommen zu haben, sagte Nehammer am Sonntag zu Journalisten. Er habe sich "vorgenommen, alles dafür zu tun, damit Schritte Richtung Frieden unternommen werden".
Es wird das erste persönliche Treffen eines Regierungschefs eines EU-Landes mit Putin seit Kriegsbeginn am 24. Februar sein. Bei dem Gespräch will Kanzler Nehammer Putin dabei auch auf die "Kriegsverbrechen" in der Ukraine ansprechen, etwa das Massaker in Butscha.
Ukraine übt Kritik
Laut "BILD" stößt der Besuch Nehammers bei Putin in der Ukraine auf scharfe Kritik: "Was für eine Selbstüberschätzung des österreichischen Kanzlers, dass er ernsthaft glaubt, eine Reise zum jetzigen Zeitpunkt hätte irgendeinen Sinn, nachdem Putin gezeigt hat, was für ein brutaler Kriegsverbrecher er ist", so ein ukrainischer Diplomat zur Boulevardzeitung.