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Kampusch: "Mir sollte es so gehen, wie Hitlers Opfern"
Zum 15. Jahrestag ihrer Flucht blickt Natascha Kampusch in einem "Thema Spezial" am 2. August um 21:05 Uhr in ORF 2 zurück.
Wolfgang Priklopils Haus steht in der Einfamilienhaussiedlung in Strasshof wie ein Mahnmal für das, was hinter hohen Hecken und dicken Mauern unbemerkt von den Nachbarn geschehen konnte. Alle zwei Monate kommt Natascha Kampusch hierher, um nach dem Rechten zu sehen. Das Haus wurde ihr als Entschädigung für das Erlittene zugesprochen, doch es ist mehr Fluch als Segen. Vor 15 Jahren, am 23. August 2006, gelang Natascha Kampusch die Flucht aus diesem Gefängnis.
Priklopil war Hitler-Fan
Nach achteinhalb Jahren in den Händen eines Mannes, der sich mit der Entführung eines Kindes seine eigene Welt erschaffen wollte. "Er hat Adolf Hitler bewundert und wollte, dass es mir so geht wie den Nazi-Opfern. Er hat mir wenig zu essen gegeben, wenig Kleidung, hat mich gedemütigt, schwere Arbeiten verrichten lassen und mir eine Glatze geschoren", erzählt Natascha Kampusch.
„"Er hat Adolf Hitler bewundert und wollte, dass es mir so geht wie den Nazi-Opfern."“
Seit die zehnjährige Natascha 1998 auf dem Schulweg entführt worden ist, hat Christoph Feurstein über den Fall berichtet und 2006 das erste Fernsehinterview nach ihrer Flucht geführt. Es ging um die Welt. Doch bald war die junge Frau mit Verschwörungstheorien und Anfeindungen konfrontiert, ihr Selbstbewusstsein und ihre Eloquenz irritieren viele.
Falsches Opfer-Bild
"Die Menschen haben wahrscheinlich gedacht, dass mir ein Auge fehlt oder sowas, dass ich den ganzen Tag nur heule und unter Medikamenteneinfluss stehe, das wäre vielen vielleicht lieber gewesen als Bild von einem Opfer", sagt die 33-Jährige heute. Wie schon in der Gefangenschaft, lässt sich Natascha Kampusch nicht unterkriegen und geht ihren Weg.