Politik

So knallhart wird Kindesmissbrauch bestraft

Die Bundesregierung greift nach der Causa Teichtmeister knallhart durch. Kindesmissbrauch wird künftig deutlich härter bestraft werden.

Nicolas Kubrak
Die Causa Teichtmeister soll insbesondere den Bundeskanzler als Vater bewegt haben.
Die Causa Teichtmeister soll insbesondere den Bundeskanzler als Vater bewegt haben.
Imago, picturedesk.com; "Heute"-Montage

Die Beweislast gegen den Schauspieler Florian Teichtmeister ist erdrückend: 58.000 Dateien mit pornografischen Darstellungen Minderjähriger auf Smartphones, Laptops, 13 Festplatten und weiteren Datenträgern. Nach seinem ursprünglichen Geständnis schweigt er nun zu den schwerwiegenden Vorwürfen. Am 8. Februar muss sich Teichtmeister in Wien vor Gericht verantworten.

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    Florian Teichtmeister spielte Kaiser Franz Joseph im Historiendrama "Corsage". Dieser Film wurde 2022 als österreichischer Kandidat für die Oscarverleihung 2023 ausgewählt.
    Florian Teichtmeister spielte Kaiser Franz Joseph im Historiendrama "Corsage". Dieser Film wurde 2022 als österreichischer Kandidat für die Oscarverleihung 2023 ausgewählt.
    ©IFC Films / Everett Collection / picturedesk.com

    Strafen werden drastisch erhöht

    Nach Bekanntwerden der Causa Teichtmeister verschärft die Bundesregierung nun das Vorgehen gegen Kindesmissbrauch. Die Koalitionsparteien haben beschlossen, das Strafmaß bei mehreren Delikten deutlich zu erhöhen, ebenso sind künftig Mindeststrafen vorgehen, die es bisher nicht gab. Wie "Heute" aus seinem Umfeld erfuhr, soll insbesondere Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) für knallhartes Vorgehen bei Missbrauch von Minderjährigen plädiert haben, als Vater solle ihn das Thema in den letzten Tagen bewegt haben.

    Mindeststrafe kommt

    Am Mittwoch wurde im Ministerrat eine entsprechende Einigung beschlossen. Ebenso soll der Opferschutz ausgebaut werden: In Schulen, Kindergärten und Vereinen sind verpflichtende Kinderschutzkonzepte vorgesehen. Zusätzlich werden entsprechende Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen für Lehrer verstärkt, um Missbrauch zu erkennen und zu verhindern. Zudem will die Bundesregierung eine österreichweite Kinderschutz-Kampagne auf den Weg bringen. 

    Wie im Pressefoyer mit Frauenministerin Raab, Justizministerin Zadic, Jugendstaatssekretärin Plakolm und Sozialminister Rauch angekündigt wurde, wird es eine Mindeststrafe für den Besitz sowie die Herstellung von Kindesmissbrauchs-Material geben – eine solche Regelung hat es davor noch nicht gegeben. Außerdem muss der Arbeitgeber unverzüglich informiert werden, wenn Kinder im Betrieb (beispielsweise in Schulen, Kindergärten, Filmsets) akut gefährdet sind. Wie genau das aussehen soll, werde man in nächster Zeit intensiv beraten, hieß es. Neben der neuen Mindeststrafe wird auch das Vorgehen bei bisherigen Delikten deutlich verschärft: Bei der Herstellung von Kindesmissbrauchs-Material werden künftig zehn, beim Besitz fünf Jahre Haft vorgesehen.

    "Gehört zu den abscheulichsten Delikten"

    Der Bundeskanzler zeigt sich über die Einigung zufrieden: "Die Darstellung sexuellen Missbrauchs an Kindern zählt zu den abscheulichsten Delikten, es braucht hier höhere Strafen, es ist gut, dass sie jetzt kommen. Falsche Toleranz ist hier völlig fehl am Platz, jeder, der solche Delikte begeht muss wissen, dass wir hier als Gesellschaft konsequent und hart handeln", sagte er.

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      privat, iStock
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