Wirtschaft

Warum du automatisch ab Jänner mehr Geld bekommst

Arbeitnehmer in Österreich haben Grund zur Freude. Schon ab Jänner wird mehr Geld aufs Konto fließen, Stichwort: Inflationsanpassung. Die Details.

Nicolas Kubrak
Schon ab 1. Jänner werden Arbeitnehmer in Österreich mehr verdienen.
Schon ab 1. Jänner werden Arbeitnehmer in Österreich mehr verdienen.
Getty Images/iStockphoto

Schon am Sonntag ist es soweit, dann wird die sogenannte "kalte Progression" abgeschafft, ein Thema, das jahrzehntelang die Politik polarisierte. Ab Anfang Jänner werden Steuertarife an die Inflation angepasst, am Konto der Arbeitnehmer wird mehr Geld landen.

"Mehr Geld zum Leben geben"

Das ist deshalb möglich, weil durch die kalte Progression die Bruttolohnerhöhungen nie gänzlich als Nettolohn ankamen. Die Steuerstufen sind trotz Inflation immer gleich geblieben, deshalb sprach man auch von einer schleichenden Steuererhöhung. Ab Sonntag, den 1. Jänner 2023, ist das Geschichte, die Steuertarife werden an die Inflation angepasst.

Im September wurde die Abschaffung der "kalten Progression" angekündigt. Finanzminister Magnus Brunner (ÖVP) sagte damals: "Da die Inflation längerfristig hoch bleibt, müssen wir nun festgefahrene Strukturen ändern, um den Menschen mehr Geld zum Leben zu geben“.

So wirkt sich das auf dein Gehalt aus

Wie sich die Inflationsanpassung auf das Gehalt auswirkt, hängt von der eigenen Lebens- und Einkommenssituation ab. Die Wirtschaftsforschungsinstitute Wifo und IHS haben mit einem Steuer-Progressions-Bericht ein Grundgerüst aufgestellt. Sie haben für den Zeitraum zwischen Juli 2021 und Juni 2022 eine Inflationsrate von 5,2 Prozent errechnet. Das ist der Basiswert für die Steueranpassung. Je nach Steuerklasse werden die Grenzwerte der sechs Steuerstufen angehoben (6,3% bzw. 3,47%). 

Einkommensteuer-Tarifgrenzen derzeit, ab 2023 mit jeweiligen Steuersätzen; Quelle: BMF
Einkommensteuer-Tarifgrenzen derzeit, ab 2023 mit jeweiligen Steuersätzen; Quelle: BMF
APA-Grafik / picturedesk.com

Ein Erwerbstätiger mit einem Einkommen von 35.000 Euro wird 2023 um mehr als 1.000 Euro (fast 14 Prozent) jährlich weniger Steuern zahlen als noch 2021. Bei einem Einkommen von 90.000 Euro sinkt die Abgabenlast um knapp 1.500 Euro (4,5 Prozent) pro Jahr. Niedrigere Einkommen werden anteilsmäßig stärker entlastet als höhere.

So wird Einkommenssteuer berechnet

Die Einkommenssteuer in Österreich wird in sechs Steuerstufen unterteilt. Sie wird jährlich berechnet und ist von jeder natürlichen Person, die im Land gemeldet ist, zu entrichten. Die ersten 11.693 Euro im Jahr (ab 2023) sind steuerfrei, bei Einkommen bis 19.134 Euro beträgt der Steuersatz 20 Prozent, bis 32.075 Euro 30 Prozent, und so weiter. 

Das durchschnittliche Jahresgehalt in Österreich (alle Branchen) beträgt 31.407 Euro. 2022 war eine Person mit diesem Einkommen in der vierten Steuerstufe, ab 1. Jänner bleibt sie in der dritten. Die ersten 11.693 Euro sind steuerfrei, das Einkommen zwischen 11.693 und 19.134 Euro werden mit 20 Prozent besteuert, zwischen 19.134 und 32.075 Euro müssen 30 Prozent Einkommenssteuer gezahlt werden. 2023 verdient man somit 1.678 Euro netto im Monat, um etwa 31 Euro mehr als bisher.

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