Österreich

"Café Oper"-Stammgäste brunchten gegen das Aus

Heute Redaktion
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Zahlreiche Besucher kamen am Sonntag zum Solidaritätsbrunch in das Kaffeehaus in die Wiener Staatsoper. Im Juni könnte die letzte Melange getrunken werden.

Gäste des Wiener Traditionscafés "Café Oper" sind entsetzt über die Pläne der Bundestheater Holding und wollen ihr Kaffeehaus retten. Wie laut ORF-Bericht bekannt wurde, sollen die Bundestheaterkassen von der Hanuschgasse in die Oper übersiedeln. In der Kassenhalle ist ein Besucherzentrum geplant. Ein genaues Konzept soll im Februar veröffentlicht werden. Der Pächtervertrag des Gastronomiebetriebs soll im Juni dann einfach nicht mehr verlängert werden.

Beim Solidaritätsbrunch am Sonntag traf man sich um die Petition zu unterschreiben und über die Zukunft des Cafés zu diskutieren. Über 200 neue Unterschriften kamen in den wenigen Stunden zusammen, was aktuell rund 2.500 insgesamt ergibt. Diese werden derzeit analog im Café und online gesammelt.

Wie kann das Café gerettet werden?

Nachdem der Pachtvertrag Ende Juni ausläuft und die Bundestheater Holding diesen nicht mehr verlängern will, bleibt den Betreibern und den rund 14 Mitarbeitern nur die Hoffnung auf den "Sieg der Wiener Kaffeehauskultur".



Thierry Voyeux, Betreiber des Café Oper und wohl einer der beliebtesten Kellner in Wien, sieht den Kampf ums Café Oper als Kulturkampf: "Wenn das so weitergeht, wird es in der Innenstadt bald keine Wiener Traditionskaffeehäuser geben. Dass die Politik das zulässt verstehe ich nicht. Das ist Wiener Kulturgut. Dafür kommen doch die Gäste nach Wien." Ein Gast: "Warum will man ein gut gehendes, beliebtes Wiener Kaffeehaus in der Oper mutwillig für einen unpersönlichen Infopoint zerstören? Das versteht niemand!"

2019 bewirtete das Café Oper 50.000 Gäste, laut den Betreibern. Das berühmte Kaffeehaus wurde auf Initiative von Ioan Holender vor 15 Jahren in der Oper eröffnet.