Kätzchen fast verhungert – Fahndung nach Pärchen läuft

Es ist ein Fall, der Tierfreunde erschüttert: In einer vermüllten, stickigen Wohnung im Süden von Linz mussten sechs Katzen laut Anklage ganze acht Wochen ohne Futter und Wasser auskommen. Ihre Besitzer, ein Ehepaar (75 und 76), sollen Anfang Juni einfach verschwunden sein.

Erst Ende Juli schlug eine aufmerksame Anrainerin Alarm, nachdem sie aus der Wohnung lautes Katzenjammern gehört hatte. Die Samtpfoten hatten offenbar versucht, durch das Rollo aus einem Fenster zu entkommen. Die Polizei öffnete schließlich die Wohnung und fand die sechs Tiere in erbärmlichem Zustand vor – noch dazu ohne Futter oder Wasser.

Paar erschien nicht vor Gericht

In einer ersten Befragung hatte die 75-Jährige ausgesagt, vor ihrer Abreise eine Betreuung für die Tiere organisiert zu haben. Ihr Ehemann ließ verlauten, dass sich seine Frau um alles gekümmert habe und er dazu nichts sagen könne.

"Die Richterin hat dann versucht, das Ehepaar von der Polizei vorführen zu lassen. Sie waren aber offenbar nicht mehr bei der gemeldeten Adresse", erklärt Gerichtssprecher Walter Eichinger "Heute". Das Verfahren wurde deshalb "formell abgebrochen", wie Eichinger weiter betont.

Angeklagte untergetaucht?

Deshalb wird nun nach den beiden gefahndet: "Wenn sie sich irgendwo neu anmelden, einen Pass machen lassen oder ähnliches, sieht das die Polizei." Verjähren kann die Tat jetzt auf jeden Fall nicht. Für den Vorwurf der Tierquälerei drohen dem Ehepaar immerhin bis zu zwei Jahre Haft.

Momentan sei aber unklar, wo sich die beiden aufhalten. Eichinger schließt nicht aus, dass das Ehepaar möglicherweise untergetaucht ist. "Im Extremfall tauchen sie nie wieder auf, aber das passiert ganz selten", fügt er hinzu.