Hoch hinaus ohne Sauerstoff

Kärntner Bergsteiger stürmt bald den elften 8000er

Keinen Sauerstoff, aber dafür Glücksbringer mit im Gepäck: Bergsteiger Hans Wenzl steht vor der Besteigung des des dritthöchsten Berges der Welt.

Österreich Heute
Kärntner Bergsteiger stürmt bald den elften 8000er
Bergsteiger Hans Wenzl erklimmt bald seinen elften 8000er.
Hans Wenzl

Kein Weg ist ihm zu weit und kein Berg zu hoch: In wenigen Tagen bricht Hans Wenzl nach Nepal auf, um seinen elften 8000er zu besteigen. Den dritthöchsten Berg der Welt, den Kangchendzönga, will er dabei erklimmen.

Vor 30 Jahren entdeckte der 53-jährige Kärntner seine Liebe zum Bergsteigen und landete auch ganz schnell beim Expeditionsbergsteigen in außeralpinen Hochgebirgen. Zehn der 14 Achttausender hat Wenzl bereits erfolgreich bestiegen. Sein zehnter Erfolg war dabei die Annapurna – mit 8.091 Meter und einer Todesrate von 41 Prozent ist der Berg der gefährlichste der Welt.

Vorbereitung dauerte ein Jahr lang

Nach erfolgreichen Expeditionen, unter anderem auf den Mount Everest, den Makalu, den Broad Peak oder auch den Nanga Parbat zählt Wenzl zurecht als erfolgreichster Höhenbergsteiger Österreichs.

Bergsteiger Hans Wenzl auf seinen Expeditionen

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    Der 53-jährige Baupolier aus dem Metnitztal bricht zu seiner zwölften Expedition auf.
    Der 53-jährige Baupolier aus dem Metnitztal bricht zu seiner zwölften Expedition auf.
    Hans Wenzl

    Trotzdem birgt jede neue Expedition eine Herausforderung. Eine entsprechende Vorbereitung ist daher essenziell. "Ich habe mich ein ganzes Jahr auf meine bevorstehende Expedition vorbereitet. Kondition und sportliche Ausdauer sind dabei aber nur ein Aspekt. Man muss sich auch mental vorbereiten, denn man ist abgeschieden und lange von seiner Familie getrennt. Man muss sich auch auf Gegebenheiten vor Ort einstellen wie das Klima", erzählt der Kärntner.

    Flaschensauerstoff? Braucht er nicht!

    Das Besondere: Der Kärntner besteigt als einer der ganz Wenigen alle 8000er ohne künstlichen Flaschensauerstoff, was einen gravierenden Unterschied ausmacht. "Die Höhe reduziert sich mit Sauerstoff gefühlt um 2000 Meter. Also eine Höhe von 8000 Metern fühlt sich mit Sauerstoff wie 6000 Meter an", so Wenzl, "Man kann es ein bisschen mit Radfahren vergleichen. Radfahrer fahren mit E-Bikes die gleiche Strecke, wie mit normalen Rädern, aber die Art der Bewältigung ist eine ganz andere."

    "Leichter wird es mit der Zeit nicht"

    Am 8. April geht es für Wenzl los. Mit dem Flugzeug geht es von Wien nach Kathmandu, Nepal. Von der Stadt Bhadrapur geht es dann mit dem Jeep weiter in Richtung Phidim und Khandenba. Von dort steht ein siebentägiger Fußmarsch ins Basislager auf etwa 5300 Meter Seehöhe bevor.

    Dort beginnt dann die Vorbereitung auf den Gipfel. Auch wenn dies seine insgesamt zwölfte Expedition und der elfte 8000er ist, "leichter wird es nicht, aber mit der Zeit sammelt man Erfahrungen und findet eine innere Ruhe", erzähl Wenzl. 

    Glücksbringer immer mit im Gepäck

    Was nimmt man auf eine Besteigung eines 8586 Meter hohen Berges mit? "Natürlich die passende Ausrüstung, wie Steigbügel, Helm, Pickel, Schlafsack. Man muss bedenken, dass man dort ja nichts mehr irgendwo besorgen kann."

    Was für den Bergsteiger auch auf keinen Fall fehlen darf, sind seine Glücksbringer. "Mit der Zeit haben sich da ein paar angesammelt, die mir in bisherigen Expeditionen Glück gebracht haben. Auch Familie und Bekannte geben mir ein paar Talismane mit auf den Weg. Zu viele dürfen es aber natürlich nicht sein, denn der Platz im Gepäck ist begrenzt", lacht der 53-jährige.

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