Welt
Kämpfe im Kosovo – nun bekennt sich Politiker zu Attack
Ein serbischer Kommandotrupp hat sich im Nord-Kosovo Kämpfe mit der kosovarischen Polizei geliefert. Nun bekennt sich ein Politiker zu der Attacke.
Der kosovo-serbische Spitzenpolitiker und Geschäftsmann Milan Radoičić hat sich zum Überfall eines bewaffneten Kommandotrupps im Nord-Kosovo vor fünf Tagen bekannt. "Ich habe mich zu dieser Tat entschieden, weil alle bisher angewandten Widerstandsmethoden keine Verbesserung des Lebens des serbischen Volkes (im Kosovo) brachte", schrieb er in einer Erklärung, die sein Anwalt am Freitag vor der Presse in Belgrad verlas.
Der Aufenthaltsort von Radoičić ist unbekannt. Nach Angaben des serbischen Präsidenten Aleksandar Vucic befindet er sich in Serbien. In der Vergangenheit hatte Vucic über Radoičić und die Serbische Liste die Politik der Kosovo-Serben bestimmt. Er werde sich den serbischen Behörden für Befragungen zur Verfügung stellen, kündigte Radoičić in seiner Erklärung an.
Ziel der Aktion sei es gewesen, die Serben im Kosovo dazu zu ermutigen, "sich dem Terror des Kurti-Regimes zu widersetzen". Die Regierung des kosovarischen Ministerpräsidenten Albin Kurti verfolge die Serben im Kosovo, um das Land "ethnisch zu säubern". "Wir sind keine Terroristen, sondern Kämpfer für unsere eigenes Volk." Die Regierung in Pristina hält es für ausgeschlossen, dass Radoičić auf eigene Faust handelte. Die kosovarische Polizei stellte im Anschluss an die Kämpfe zum Teil fabrikneue, schwere Waffen wie Granatwerfer und Panzerabwehrrohre sowie militärische Fahrzeuge sicher. Diese stammten direkt aus den Arsenalen der serbischen Armee, hieß es.