SPÖ: "Inszenierung"
Jugendsingen & Co.: 6 Plakolm-Events kosteten 130.000 €
Bei Jugendagenden ist sie bei der ÖVP tonangebend. Ihre hohen Ausgaben sorgen aber laufend für Misstöne: Claudia Plakolm gab erneut viel Geld aus.
Durch ihren saloppen Umgang mit Steuergeld ist Jugend-Staatssekretärin Claudia Plakolm (29) schon wiederholt ins Visier der Opposition geraten. So ließ sich die JVP-Chefin im Vorjahr etwa öfter mit dem Dienstwagen durch Österreich chauffieren als der Kanzler – "Heute" berichtete.
48.500 € für Gala
Zuletzt übte Neos-Mandatar Yannick Shetty Kritik – eine Zwei-Stunden-Gala schlug mit 48.500 Euro zu Buche. Die Staatssekretärin hatte im November ins Kanzleramt geladen, um die "Zivildiener des Jahres" zu ehren. Sie zeichnete zehn Ländersieger und ein Bundessieger aus.
130.000 Euro für weitere Events
Doch das war noch nicht alles. Die SPÖ wollte nun in Form einer parlamentarischen Anfrage wissen, wie viel Geld Plakolm für ihre Veranstaltungen zwischen Oktober und Dezember ausgegeben hat. Sechs Events schlugen demnach mit insgesamt 130.000 Euro zu Buche.
Besonders ins Geld gingen das Bundesjugendsingen (50.000 Euro Kosten) und die Verleihung des österreichischen Jugendpreises (27.000 Euro). Das Bundesjugendsingen findet alle drei Jahre in einem anderen Bundesland statt, 2023 in Kärnten. Die weiteren Kosten, die Kanzler Karl Nehammer für seine Staatssekretärin angab, findest du in der Aufstellung oben.
SP-Köllner: "Weniger Inszenierung!"
SPÖ-Jugendsprecher Maximilian Köllner sagt dazu gegenüber "Heute": "Jungen Menschen zeigt man Wertschätzung am besten durch eine gute Ausbildung, anständige Löhne und Gehälter und mehr Investitionen in die psychische Gesundheit – aber sicher nicht durch überteuerte Eigen-PR-Shows in Zeiten einer nie dagewesenen Teuerung. Die Staatssekretärin wäre gut beraten, weniger auf Inszenierung und mehr an den Perspektiven für eine gute Zukunft der jungen Generation zu arbeiten."
Kosten von "500.000 bis 600.000 Euro"
Seitens der Staatssekretärin Claudia Plakolm heißt es: "Die rund 3.900 Chöre sind ein fixer Bestandteil unserer österreichischen Kultur." Plakolm verweist darauf, dass seit 1948 alle drei Jahre jeweils ein anderes Bundesland das Bundesjugendsingen ausrichte und sich die Kosten "auf 500.000 bis 600.000 Euro" belaufen würden, "die das jeweilige Land zum Hauptteil trägt". Das Bildungsministerium mit 50.000 Euro und das Jugendressort würden dazuzahlen. Zum jährlichen Jugendpreis heißt es wiederum, dass er das Ziel habe, "die besten Projekte aus dem vielfältigen Angebot der außerschulischen Kinder- und Jugendarbeit auszuzeichnen".
JVP: "Großartige Leistung wertschätzen"
JVP-Generalsekretär Dominik Berger springt Plakolm zur Seite. Die Kritik sei für ihn nicht gerechtfertigt: "Alleine beim Bundesjugendsingen waren 1200 junge Musikerinnen und Musiker und zahlreiche Musikbegeisterte. Es ist traurig, wenn der SPÖ-Jugendsprecher Geldverschwendung in den Jugendchören Österreichs sieht. Großartige Leistung gehört wertgeschätzt."