"Schnell Geld verdienen"

Jugendliche "vermieteten" Konten an WhatsApp-Betrüger

Profi-Betrüger zockten Opfer mit dem "Tochtertrick" ab, das Geld wurde auf die Konten von drei jungen Männern überwiesen – sie kamen vor Gericht.

Wien Heute
Jugendliche "vermieteten" Konten an WhatsApp-Betrüger
Kriminelle verschickten betrügerische WhatsApp-Nachrichten.
Karl-Josef Hildenbrand / dpa / picturedesk.com (Symbolbild)

Drei Jugendliche (17,20,21) wollten "schnelles Geld" verdienen – und landeten nun wegen Beihilfe zum Betrug vor Gericht. Sie sollen einer kriminellen Bande ihre Bankkonten überlassen haben, kassierten dafür "Miete". Er sei auf Snapchat angeschrieben worden, ob er schnell Geld verdienen wolle, erklärte ein 21-Jähriger vor Gericht. Bei einem Treffen sei ihm der "Typ sehr vertrauenswürdig erschienen". Der Mann habe ihm erklärt, er betreibe ein Online-Business und brauche sein Bankkonto für Zahlungseingänge.

"Wusste nicht, dass er mich verarscht"

Dafür würde der 21-Jährige natürlich bezahlt werden. Alles sei "legal", soll ihm der Mann eingeredet haben. Ähnlich lief es auch bei dem 20-Jährigen. Ein Betrüger erzählte ihm, er benötige sein Konto für Eingänge aus einem "Bitcoin-Geschäft". "Ich war dumm", so der Angeklagte. "Ich wusste nicht, dass er mich verarscht."

Mit "Tochtertrick" abgezockt

Die Betrüger nahmen Kontakt zu ahnungslosen Opfern ab, zockten diese mit dem "Tochtertrick" ab. Dabei wird den Angerufenen ein Notfall eines Kindes vorgespielt, um schwere Konsequenzen zu verhindern, sei die Zahlung einer "Kaution" notwendig. Leider wird in Panik noch immer oft Geld überwiesen. Dieses landete auf den Konten der jungen Angeklagten – insgesamt waren es über 25.000 Euro.

Ein 17-Jähriger der an Autismus leidet wurde ebenfalls von den Kriminellen eingespannt. Um "Ruhe zu haben", überließ er ihnen Bankomatkarte und Code. "Ich hatte Angst vor denen". Alle drei Jugendlichen sollen sich durch ihre Mithilfe strafbar gemacht haben, bekamen nun die Rechnung dafür präsentiert.

Mafia im Hintergrund

Der 17-Jährige wurde zu einer teilweisen Schadenswiedergutmachung in der Höhe von 1.000 Euro verdonnert, der 20-Jährige fasste wegen Betrugs-Beteiligung zwei Monate bedingt aus, der 21-Jährige bekam neun Monate auf Bewährung aufgebrummt. Bei allen drei wurde Bewährungshilfe angeordnet. Bei den Hintermännern handelte es sich offenbar um eine gut organisierte Mafia-Bande aus den Niederlanden. Einige Mitglieder wurden bereits festgenommen.

1/50
Gehe zur Galerie
    <strong>21.11.2024: Für 4,90 Euro völlig ungenießbares Schulessen serviert</strong>. Die Debatte um Mittagessen und Jause in heimischen Schulen und Kindergärten kocht hoch. <a data-li-document-ref="120073491" href="https://www.heute.at/s/fuer-490-euro-voellig-ungeniessbares-schulessen-serviert-120073491">"Es schmeckt nicht", ärgert sich nicht nur Wienerin Daniela D.</a>
    21.11.2024: Für 4,90 Euro völlig ungenießbares Schulessen serviert. Die Debatte um Mittagessen und Jause in heimischen Schulen und Kindergärten kocht hoch. "Es schmeckt nicht", ärgert sich nicht nur Wienerin Daniela D.
    privat, iStock

    Derzeit im Fokus der Userinnen und User von Heute.at im Ressort "Österreich" ist die aktuell meistgelesene Story "". Für eine kontroverse Debatte sorgt auch die Geschichte "". Ist dir etwas aufgefallen oder hast du einen Input für uns, dann schreib uns ein Mail.

    Auf den Punkt gebracht

    • Drei Jugendliche (17, 20, 21) stehen wegen Betrugs vor Gericht, nachdem sie ihre Bankkonten an eine kriminelle Bande vermietet hatten, die über den "Tochtertrick" mehr als 25.000 Euro erbeutete.
    • Die Jugendlichen wurden zu verschiedenen Strafen verurteilt, während einige Mitglieder der niederländischen Mafia-Bande bereits festgenommen wurden.
    red
    Akt.
    An der Unterhaltung teilnehmen