Wenig Umsatz, hohe Schulden
Jobs weg – Modehändler pleite, schließt Filialen
Die Krise fordert ein weiteres Opfer: Ein bekannter Modehändler schlitterte in die Insolvenz. Jetzt werden Niederlassungen geschlossen.
Die Firma hat eine Jahrhunderte lange Tradition: 1884 wurde der Betrieb gegründet, bis heute verkauft Egger Moden im Mühlviertel Kleidung mit einem Schwerpunkt auf Tracht. Das Familienunternehmen wird in mittlerweile vierter Generation geführt.
Jetzt die bitte Nachricht: Die Gesellschaft musste ein Sanierungsverfahren beantragen. Die Ursache: die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie mit einem geänderten Konsumverhalten. Bis zu Corona erwirtschaftete Egger ausschließlich positive Jahresergebnisse.
Hohe Verluste
Die Umsatzeinbußen sowie die gestiegenen Energie-, Miet- und Personalkosten waren bei einer unveränderten Fortführung nicht mehr verkraftbar, so der KSV. Eine Analyse ergab, dass die Zentrale in Unterweißenbach und die Filiale in Unterweitersdorf (beide Bez. Freistadt) hohe Verluste erwirtschaftet haben. Diese konnte der dritte Standort in Rohrbach-Berg nicht ausgleichen.
Die Schließungskosten für die beiden Filialen können ohne Insolvenz nicht finanziert werden, erklärt der Kreditschutzverband weiter. Die Schulden werden mit rund 1,3 Millionen Euro beziffert, das Vermögen mit 267.000 Euro.
16 Mitarbeiter – der größte Teil davon in Teilzeit – und 98 Gläubiger sind betroffen. Wie viele Menschen ihren Job verloren werden, ist noch nicht bekannt.
Pleite erschüttert Immo-Branche
Die RealSeven GmbH ist seit acht Jahren in Wartberg (Bez. Freistadt) aktiv – ihr Zweck: die Errichtung des gewerblichen Geschäftszentrums "Consento Vision Park". Das Problem: Die Fertigstellung ist bis heute nicht gelungen.
Interne Zerwürfnisse verschärften die Lage zusätzlich, Gesellschafter- und Geschäftsführerwechsel waren die Folge. Die Schulden sind enorm.
Die Bilder des Tages
Auf den Punkt gebracht
- Ein bekannter Modehändler, Egger Moden, der seit 1884 besteht und auf Trachten spezialisiert ist, musste aufgrund der wirtschaftlichen Folgen der Pandemie Insolvenz anmelden
- Die Firma, die in vierter Generation geführt wird, schließt nun Filialen, da die Umsatzeinbußen und gestiegenen Kosten nicht mehr tragbar sind, was 74 Mitarbeiter betrifft und Schulden von 22 Millionen Euro verursacht hat