Gegen Tuchel
Jetzt schießt Hamann zurück: "Mit Anstand zu tun"
Nach dem 4:0-Sieg gegen Dortmund rechnete Bayern-Trainer Thomas Tuchel mit den Kritikern ab. Jetzt reagiert Didi Hamann.
Es war die wohl beste Leistung der Bayern in dieser Saison. Bayern überrollte Dortmund 4:0. Neben Matchwinner Harry Kane, der drei Tore erzielte, stand Trainer Thomas Tuchel im Mittelpunkt.
Nach dem klaren Erfolg seiner Mannschaft folgte eine Rüge gegen die TV-Experten Didi Hamann und Lothar Matthäus, die die Bayern in den letzten Wochen kritisierten. Schon vor dem Spiel war Tuchel kurz angebunden, nach dem klaren Sieg brach der Bayern-Coach sogar das Live-Interview bei Sky ab. Der Trainer des Rekordmeisters hatte aber noch nicht genug. Bei der Pressekonferenz nach der Partie ging es mit Kritik an den beiden Sky-Experten weiter. Jetzt schießt Hamann zurück.
Hamann: "Überrascht über Art und Weise"
Der ehemalige Kicker sagte beim Sky-Format "Sky90": "Die Art und Weise hat mich etwas überrascht und gewundert. Das ist auch eine Form des Anstands. Das muss man auf einer gewissen Ebene machen." Klar wäre, dass jeder eine eigene Meinung habe. "Dass er sich gewehrt hat, verstehe ich. Er muss sich schützen, die Spieler schützen, den Verein schützen, das ist ja seine Pflicht. Das gehört zum Geschäft und das macht die Sache ja auch aus", fügte der Ex-Bayern-Spieler an.
Hamann bleibt seiner Kritik aber treu, steht dazu. Laut ihm war es das erste Spiel in der Ära Tuchel, wo er von der ersten bis zur letzten Minute sage: "Wow, das war stark." Der Kritikpunkt von Hamann ist, dass der Trainer keine wirklichen Gegenargumente gebracht hätte. "Die große Frage wird sein, wie der Verein darüber denkt? Das, was gestern nach dem Spiel passiert ist, hatte schon ein Stück weit etwas von Unberechenbarkeit. Ich glaube, das ist für einen Verein etwas, das nicht gerne gesehen wird. Weil du natürlich schon – egal was passiert – ein Gefühl haben willst, wie der Trainer reagieren wird. Ich glaube, dass die Verantwortlichen über die Art und Weise überrascht waren", meint der 50-Jährige.
Freunde werden der Bayern-Trainer und die Experten wohl nicht mehr
Der klare Erfolg der Bayern sollte eigentlich Grund zur Freude beim Bayern-Trainer sorgen. Auf der Pressekonferenz nach dem Spiel sagte der Coach allerdings: "Soll ich Didi und Lothar zitieren? 'Für eine Mannschaft ohne Weiterentwicklung und einem schlechten Innenverhältnis zwischen Spielern und Trainer sah das ganz okay aus heute.‘ Den Rest erfahrt ihr von den Experten direkt." Danach beendete er die Pressekonferenz.
Bayern-Präsident Hainer nimmt Tuchel in Schutz
Der Präsident der Münchner hat kein Verständnis für die Kritik an Tuchel: "Ja, wir sind im Pokal ausgeschieden. Nicht gut, aber das kann passieren. Ich finde es gut, dass der Thomas jetzt ein Stoppschild gesetzt hat. Mir gefällt es, dass er so wehrhaft ist. Er hat genug Druck, wie wir alle bei den Bayern."
In der Champions League liegt der Rekordmeister mit vier Siegen aus vier Spielen klar an der Spitze. In der Bundesliga verloren die Bayern noch kein Spiel, liegen nach zehn Runden hinter Bayer Leverkusen auf Platz zwei. Wäre da nicht die Pokal-Niederlage in Saarbrücken. Gegen den Drittligisten setzte es eine 1:2 Niederlage.