Esskultur mit Status

Jetzt ist’s amtlich – unsere Würstel sind Weltkultur!

Die Wiener Würstelstand-Kultur hat es geschafft: Ab sofort sind die Standln offiziell immaterielles Welterbe – ein Sieg für Käsekrainer & Co!

Wien Heute
Jetzt ist’s amtlich – unsere Würstel sind Weltkultur!
René Kachlir, besser bekannt als der "scharfe René", in seinem berühmten Würstelstand – jetzt offiziell Teil des Weltkulturerbes!
Denise Auer

Am 27. November wurde offiziell bekannt gegeben, dass die Wiener Würstelstände in das Verzeichnis des immateriellen Welterbes aufgenommen werden. Seit Jahrzehnten sind sie ein fester Bestandteil des Wiener Stadtlebens und repräsentieren eine einzigartige Verbindung aus Tradition, Kultur und Gesellschaft. Nun wurden sie auch international als bedeutendes Kulturgut anerkannt.

Initiative führte zum Erfolg

Der Weg zur Anerkennung begann vor einigen Monaten, als eine Gruppe engagierter Standler, darunter Josef Bitzinger (‚Bitzinger an der Oper‘), Patricia Pölzl (‚eh scho wuarscht‘) und René Kachlir (‚Zum scharfen René‘), die Initiative startete. Sie reichten gemeinsam mit der Stadt Wien und der Wirtschaftskammer den Antrag ein. Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) und Wirtschaftskammer-Präsident Walter Ruck zeigten sich am Mittwoch sichtlich stolz: "Das ist ein wichtiger Moment für die Identität unserer Stadt."

Treffpunkt mit Geschichte

Wiener Würstelstände sind nicht nur Anlaufstellen für hungrige Nachtschwärmer oder eilige Mittagspausen. Sie sind ein Ort des Wiener Schmähs, ein Treffpunkt für alle Gesellschaftsschichten und eine Bühne für gelebte Wiener Alltagskultur. Seit 1969 gibt es die fixen Würstelstände, doch ihre Geschichte reicht noch weiter zurück: Ursprünglich entstanden sie in der k.u.k.-Zeit als mobile Garküchen, die Kriegsinvaliden eine Existenz boten.

Die Würstelstände stehen nicht nur für kulinarische Köstlichkeiten wie Käsekrainer, Burenwurst oder Frankfurter. Sie repräsentieren ein Stück Wiener Lebensgefühl, das nun weltweit Anerkennung findet. Literarisch wurden sie in Werken wie Friedrich Torbergs "Tante Jolesch" oder HC Artmanns "Im Schatten der Burenwurscht" verewigt, und Elisabeth T. Spira widmete ihnen eine unvergessliche Folge der "Alltagsgeschichten".

Würstelstand-Tour mit Stadtchef Ludwig

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    "Heute" ging mit Wiens Bürgermeister Michael Ludwig auf Würstelstand-Tour durch die Stadt. Patricia Pölzl, Chefin des Würstelstands "eh scho wuascht" am Wiener Zentralfriedhof serviert Ludwig eine Waldviertler.
    "Heute" ging mit Wiens Bürgermeister Michael Ludwig auf Würstelstand-Tour durch die Stadt. Patricia Pölzl, Chefin des Würstelstands "eh scho wuascht" am Wiener Zentralfriedhof serviert Ludwig eine Waldviertler.
    Helmut Graf

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    Auf den Punkt gebracht

    • Die Wiener Würstelstand-Kultur wurde offiziell in das Verzeichnis des immateriellen Weltkulturerbes aufgenommen, was die Bedeutung dieser traditionellen Treffpunkte für die Wiener Stadtgesellschaft und ihre kulinarischen Spezialitäten wie Käsekrainer und Burenwurst unterstreicht.
    • Die Initiative zur Anerkennung wurde von engagierten Standlern und der Stadt Wien gestartet und fand nun internationale Anerkennung als bedeutendes Kulturgut.
    red
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