Zu viele Menschen am Berg

Jetzt droht sogar eine Eintrittsgebühr für die Alpen

Staus auf beliebten Wanderrouten, überfüllte Hütten und eine Klientel, die besser im Tal aufgehoben wäre, zwingt die Südtiroler Bergführer zu handeln.

Heute Life
Jetzt droht sogar eine Eintrittsgebühr für die Alpen
Die Bergführer fordern Maßnahmen gegen zu viel Tourismus auf den Bergen.
Franz Neumayr / picturedesk.com

Italien hat zunehmend mit dem Massentourismus zu kämpfen und ergreift teils drastische Maßnahmen. Unter den Sorgenkindern: die Dolomiten mit kilometerlangen Staus, teuren Parkplätzen und Hütten, die man schon ein Jahr im Voraus für mindestens zwei Nächte buchen muss. "Die Entwicklung der letzten Jahre scheint aus dem Ruder gelaufen zu sein", erklärte Thomas Zelger, Präsident der Südtiroler Bergführer bei der Jahreshauptversammlung. Und weiter: "Wenn wir so weitermachen, werden sich klassische Naturliebhaber mittelfristig nach anderen Destinationen umsehen".

Das kürzlich aufgekommene Konzept, ein Eintrittsgeld für die Alpen zu verlangen, um die Besucherzahl zu kontrollieren, lehnt er jedoch ab, wie die italienischen "Rai" berichtet. "Ich bin der Letzte, der solche Eintritte fordert", so der Bergführer. Denn damit würde man auch die Einheimischen treffen. "Die Berge gehören uns allen, auch der lokalen Bevölkerung. Das hat man zuletzt vergessen."

Kientel besser im Tal aufgehoben

Neue Erschließungspläne zur Bewältigung der Touristenströme sind Zelger ebenso ein Dorn im Auge. "Dass jeder auf den Pässen machen kann, was er will – das ist auch nicht die Lösung und das kann es auch nicht sein". Es sei verwunderlich, was man unter Nachhaltigkeit alles verstehen kann. Der Luxus wandere immer höher, wodurch eine Klientel angelockt werde, die im Tal besser aufgehoben wäre. "Das belegen auch steigende Zahlen bei den Einsätzen der Bergrettung", so der Präsident.

Dass jeder auf den Pässen machen kann, was er will – das ist auch nicht die Lösung.
Thomas Zelger
Präsident der Südtiroler Bergführer

Es sei notwendig, sich selbst Regeln aufzuerlegen, erklärt der Bergführer. Er fordert eine bessere Zusammenarbeit mit den Tourismustreibenden, um die Entwicklung im Ansatz ändern und so Natur, Berge und Einheimische zu entlasten.

1/54
Gehe zur Galerie
    <strong>25.11.2024: Baby getötet, Familienstreit: Was bis jetzt bekannt ist.</strong> In der Familie der 30-jährigen Mutter soll es vor der schrecklichen Tat rumort haben. Denn die kleine Melek sei nicht gewünscht gewesen, hieß es. <a data-li-document-ref="120074266" href="https://www.heute.at/s/baby-getoetet-familienstreit-was-bis-jetzt-bekannt-ist-120074266">Die ganze Story hier &gt;&gt;&gt;</a><a data-li-document-ref="120074604" href="https://www.heute.at/s/alles-andere-waere-ja-verrueckt-kunasek-ansage-im-tv-120074604"></a>
    25.11.2024: Baby getötet, Familienstreit: Was bis jetzt bekannt ist. In der Familie der 30-jährigen Mutter soll es vor der schrecklichen Tat rumort haben. Denn die kleine Melek sei nicht gewünscht gewesen, hieß es. Die ganze Story hier >>>
    Sabine Hertel

    Derzeit im Fokus der Userinnen und User von Heute.at im Ressort "Life" ist die aktuell meistgelesene Story "". Für eine kontroverse Debatte sorgt auch die Geschichte "". Ist dir etwas aufgefallen oder hast du einen Input für uns, dann schreib uns ein Mail.

    Auf den Punkt gebracht

    • Südtiroler Bergführer schlagen Alarm wegen des zunehmenden Massentourismus in den Dolomiten, der zu überfüllten Wanderrouten und Hütten führt.
    • Thomas Zelger, Präsident der Südtiroler Bergführer, lehnt die Einführung einer Eintrittsgebühr für die Alpen ab und fordert stattdessen eine bessere Zusammenarbeit mit den Tourismustreibenden, um die Natur und die lokale Bevölkerung zu entlasten.
    red
    Akt.