Hier wird Rotstift angesetzt

Jeder Zweite muss sparen, um sich wohnen zu leisten

Gespart wird vor allem bei Freizeit und täglichem Bedarf. Die Sparbereitschaft bei Urlaub und Reisen ist deutlich gesunken.

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Jeder Zweite muss sparen, um sich wohnen zu leisten
Die gestiegenen Wohnkosten zwingen manche Haushalte zu Einbußen bei Freizeitaktivitäten. (Symbolbild).
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Die Mieten haben in fast allen Landeshauptstädten kräftig angezogen. Das nicht nur am freien Wohnungsmarkt, sondern durch die Inflation auch bei Gemeinde- und gemeinnützigen Wohnungen. Das zeigt die ImmoScout24-Datenanalyse von knapp 97.500 Datenpunkten aus dem Jahr 2022 bis 2024. Von teureren Mietangeboten betroffen ist vor allem die Bundeshauptstadt Wien mit einem Anstieg von 11 Prozent im ersten Quartal 2024 gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Der Quadratmeterpreis liegt bei 18,7 Euro pro Quadratmeter und wird nur von Salzburg und Innsbruck übertroffen.

Diese Preissteigerungen zwingen mehr als jeden Zweiten (56 Prozent) zu Maßnahmen, um sich das Wohnen leisten zu können. Das sind signifikant mehr Personen als noch 2021 (41 Prozent). Unter 30-Jährige setzen am häufigsten Sparmaßnahmen (65 Prozent), ebenso Personen mit Kindern im Haushalt (64 Prozent). Im Bundesländervergleich steigen die Salzburger (70 Prozent) und die Tiroler (68 Prozent) am stärksten auf die Kostenbremse.

Gespart wird bei Ausgaben für Freizeit, täglichen Bedarf und diversen Anschaffungen

Am häufigsten gespart wird bei diversen Anschaffungen (71 Prozent), laufenden Kosten für Freizeitaktivitäten und Kosten des täglichen Bedarfs (je 58 Prozent). Auf Reisen oder Urlaube – im Jahr 2021 noch ein Posten, bei dem von 61 Prozent der Rotstift angesetzt wurde – verzichtet nur mehr jeder Zweite. Auch der Verkauf von Dingen, die nicht mehr benötigt werden, ist nicht mehr ganz so hoch im Kurs (29 Prozent vs. 36 Prozent 2021). Bei den Ausgaben für die Kinder spart etwas mehr als ein Fünftel der Österreicher (22 Prozent), Rücklagen lösen 16 Prozent auf, den Überziehungsrahmen nützen 14 Prozent aus. Was mehr wurde: 9 Prozent decken die Wohnkosten durch die Aufnahme eines Kredits. 2021 waren das nur 4 Prozent.

31 bis 50 Prozent des Haushalts-Nettoeinkommens gehen fürs Wohnen drauf

Was die Höhe der Wohnkosten angeht, so sagen 31 Prozent der Österreicher, die Kosten für Miete bzw. Kredit sowie Betriebskosten würden sich auf 31 bis 50 Prozent des Haushalts-Nettoeinkommens belaufen. Im Vorjahr war das für 28 Prozent der Fall. Der Anteil der Personen, die mehr als die Hälfte des Einkommens für Wohnkosten ausgeben, liegt aktuell bei 13 Prozent und ist damit gegenüber 2023 (16 Prozent) etwas gesunken und beinahe wieder auf dem Niveau von 2021 und 2022 (12 Prozent). Insgesamt zeigt sich, dass diejenigen tendenziell höhere Wohnkosten haben, die eine Wohnung bewohnen oder nicht im Eigentum leben. Auch Frauen und Haushalte mit Kindern geben einen größeren Teil ihres Einkommens für das Wohnen aus.

red
Akt.
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