Caritas schlägt Alarm

Wohnen immer teurer – Mieten um ein Drittel gestiegen

Viele Menschen sind am Verzweifeln: Sie können sich das Wohnen nicht mehr leisten. Die Caritas berichtet jetzt von einem besonders schweren Schicksal.

Oberösterreich Heute
Wohnen immer teurer – Mieten um ein Drittel gestiegen
Hilft vielen Alleinerziehenden in Notsituationen: Cornelia Birklbauer, Leiterin der Caritas-Sozialberatung Linz.
iStock, Caritas

Margot P. (Name geändert; Anm.) trennte sich vergangenen Herbst von ihrem Lebensgefährten. Sie blieb mit ihren drei Kindern in der Wohnung. Weil das Betreuungsgeld fürs Baby gerade ausgelaufen war, war das einzige Einkommen der Frau die Familienbeihilfe.

Die hohen Miet- und Energiekosten waren damit nicht zu stemmen. An Arbeit war auch nicht zu denken: Die Mutter hatte keinen Kinderbetreuungsplatz. Verzweifelt wandte sie sich an die Sozialberatung der Caritas.

Mit Unterstützung einer Mitarbeiterin suchte die Betroffene um Sozial- und Wohnbeihilfe an. Außerdem leitete sie die Feststellung des Unterhalts für die Kinder in die Wege. "Weil die Bearbeitung dieser Anträge mehrere Monate dauern kann, haben wir Frau P. finanziell unterstützt", berichtet die Sozialberaterin. Mittlerweile sind die Anträge erledigt, und die Betroffene kommt über die Runden.

"Alles ist teurer geworden: der Lebensmitteleinkauf, die Wohnung, die Energiepreise. Vor allem für Alleinerzieher ist das schwer zu stemmen", erklärt Cornelia Birklbauer, Leiterin der Caritas-Sozialberatung Linz. Wenn dann auch in der Schule etwas zu zahlen ist, wissen viele nicht mehr, wie sie das alles schaffen sollen.

Alles ist teurer geworden. Vor allem für Alleinerzieher ist das schwer zu stemmen.
Cornelia Birklbauer
Leiterin der Caritas-Sozialberatung Linz

"Die Belastung von den Menschen, die zu uns kommen, ist oft sehr hoch. Sie kämpfen um ihre Existenz und stopfen häufig nur mehr Löcher", so Birklbauer. "Wir haben heuer schon mehr Gutscheine für Lebensmittel ausgegeben als im Vorjahr."

Kautionen als weiteres Problem

Die Hilfesuchenden, die zur Caritas kommen, müssen im Schnitt mehr als 40 Prozent ihres Einkommens alleine für Miete, Strom und Heizung ausgeben. In den vergangenen zehn Jahren sind die Mietpreise in Oberösterreich durchschnittlich um mehr als ein Drittel (35 Prozent) gestiegen, rechnet die Organisation vor. Kautionen und Ablösen bereiten zusätzlich Probleme.

Die 15 oberösterreichischen Caritas-Sozialberatungsstellen haben im vergangenen Jahr 17.519 Menschen in Not unterstützt. In den kommenden Wochen gehen wieder ehrenamtliche Mitarbeiter von Haus zu Haus, um Spenden zu sammeln.

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