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Jeder Vierte hat eine Geschlechtskrankheit
Die WHO warnt vor einer Zunahme von Geschlechtskrankheiten. Da es häufig kein Beschwerdebild gibt, wissen viele Betroffene nicht, dass sie andere anstecken können.
Wie aus einem Bericht der Weltgesundheitsorganisation hervorgeht, stecken sich täglich über eine Million Menschen mit einer Geschlechtskrankheit an. Jährlich gibt es 86,9 Millionen Erkrankungen. Häufig kommt es zu Mehrfachinfektionen.
Die Ansteckungsquote ist bei Männern und Frauen in etwa gleichmäßig verteilt, jedoch haben Frauen ein höheres Risiko, da die Bakterien bei ihnen hartnäckiger sind. Männer hingegen haben keine Beschwerden und wissen daher oft nicht, dass sie infiziert sind.
WHO-Direktor ruft zu Weckruf auf
"Dies ist ein Weckruf", sagte Peter Salama, WHO-Direktor für flächendeckende Gesundheitsversorgung. "Wir brauchen gemeinsame Anstrengungen, damit jeder Mensch überall Dienste in Anspruch nehmen kann, um diesen beeinträchtigenden Krankheiten vorzubeugen und sie zu behandeln."
Vier der übertragbaren Krankheiten können folgenschwere Konsequenzen wie Eileiterschwangerschaften, Totgeburten, Unfruchtbarkeit, Herz-Kreislauferkrankungen nach sich ziehen.
Die WHO empfiehlt daher mehr Untersuchungen und leistbare Medikamente sowie Aufklärung und Vorbeugung - in Form von konsequenter Nutzung von Kondomen.
Symptome treten häufig später auf
Am häufigsten tritt eine Infektion mit Trichomonaden auf. Das betrifft 40 Prozent der Fälle. Sie führen zur Entzündung der Geschlechtsorgane und der Harnwege. Wieder zeigt sich, dass Männer oft nichts merken und andere dann unwissend anstecken.
Am zweithäufigsten treten Chlamydien auf. Auch diese Infektion zeigt sich an stärkerem Ausfluss oder Brennen beim Wasserlassen.
Bei Gonokokken Erregern - umgangssprachlich Tripper - sind meist die Schleimhäute der Harnwege und Geschlechtsorgane angegriffen. Mögliche Folgeerscheinungen können Geschwüre, Hautausschlag und Fieber sein.
(GA)