Fussball
Italien-Blamage! "Wir waren nicht überheblich, aber..."
Italien steht unter Schock. Der amtierende Europameister verpasst nach einer blamablen 0:1-Pleite gegen Nordmazedonien die WM in Katar.
Aleksandar Trajkovski schoss den bärenstark verteidigenden Außenseiter in der 92. Minute mit 1:0 in Führung. Und damit ins Final-Duell um das WM-Ticket gegen Portugal (Dienstag). Den drückend überlegenen Azzurri waren 32:4 Torschüsse und 16:0 Ecken nicht genug, um Nordmazedoniens Defensive zu knacken.
Der Europameister muss damit bei der Wüsten-WM in Katar am Jahresende zuschauen - wie bereits 2018, als Italien ebenso die Qualifikation verpasste. Damit setzt sich auch eine Serie fort: Die Azzurri bestritten seit dem WM-Titel 2006 kein K.o.-Spiel bei einer Weltmeisterschaft.
"Waren nicht überheblich"
Die italienischen Spieler standen nach dem Schlusspfiff jedenfalls unter Schock. So konnte es Kapitän Giorgio Chiellini nicht glauben. "Man kann nicht sagen, dass wir überheblich waren, aber wir haben einfach nicht das Tor gemacht. Wir haben von September an Fehler gemacht. Dafür haben wir jetzt bezahlt. In uns ist eine große Leere", meinte Chiellini, der einen Team-Rücktritt in den Raum stellte.
Auch Roberto Mancini, im Sommer 2021 noch umjubelter Europameister-Coach, zeigte sich am Boden zerstört. "Die EM war das Schönste, das war nun die größte Enttäuschung. Wir hätten gar nicht hier sein sollen, aber manchmal passieren im Fußball unglaubliche Dinge", schüttelte der 57-Jährige den Kopf. Italien blieb in der WM-Qualifikation zwar ungeschlagen, musste sich allerdings mit Platz zwei hinter der Schweiz begnügen, deshalb ins Play-off. Mancini deutete deshalb auch seinen Rücktritt an.
Ebenso frustriert zeigte sich Mittelfeld-Stratege Jorginho, der sich eine Mitschuld am Ausscheiden gab. In beiden Spielen gegen die Schweiz vergab der Chelsea-Legionär einen Strafstoß. "Diese zwei Elfer werden mich den Rest meines Lebens verfolgen", so Jorginho.