Neuer Verdacht
Ist vermisste Sara (16) in "Scharia-Keller" gefangen?
Die Mutter der Vermissten hat Hinweise erhalten, dass Sara in einer Sekte als Sex-Sklavin missbraucht wird. Die neuen Spuren führen nach Berlin.
Seit August 2022 fehlt von der damals 15 Jahre alten Innsbruckerin Sara jede Spur. Lange wurde vermutet, dass sich die junge Muslimin per Chats radikalisiert und islamisch geheiratet hat.
"Mit 14 Jahren wollte sie unbedingt islamisch heiraten. Früher trug sie nur Kopftuch. Doch dann begann sie trotz Verschleierungsverbot, immer öfter den Niqab zu tragen. Das sorgte natürlich für Diskussionen. Sie war wütend, weil wir das nicht akzeptieren wollten. Ich dachte damals, dass es nur eine Phase ist", erzählte ihre Mutter, Yasmin S. (44), bereits früher über die radikale "Verwandlung" ihrer Tochter.
Inzwischen verdichten sich die Hinweise, dass Saras Verschwinden nicht freiwillig abgelaufen ist und die junge Tirolerin Opfer einer in Deutschland, Österreich und der Schweiz operierenden Muslim-Sekte geworden ist. Diese soll die junge Mädchen mit "Loverboys" ködern, anschließend unter Drogen setzt und als Sex-Sklavinnen missbrauchen.
Die Chronologie zum Vermisstenfall Sara:
- TirolZwangsheirat? 15-Jährige nach Radikalisierung vermisst14. März 2023
- ÖsterreichPer Chats radikalisiert: "Sara (15) wurde verschleppt"29. März 2023
- ÖsterreichPer Chats radikalisiert – jetzt neue Spur zu vermisster Sara02. Mai 2023
- ÖsterreichPer Chats radikalisiert: TV-Detektiv sucht nach Sara15. August 2023
- ÖsterreichVermisste Sara vermutlich Opfer von Menschenhändlern20. August 2023
- ÖsterreichVermisste Sara (16) soll Sex-Sklavin bei Sekte sein09. Oktober 2023
Sara dürfte bei weitem nicht das einzige Opfer sein – auch Nisa (16) aus Ludwigshafen (D), die seit April 2022 vermisst wird, soll in der Sekte gefangen sein.
Neue Informationen sollen laut "Kleine Zeitung" darauf hindeuten, dass die vermisste Innsbruckerin in einem sogenannten "Scharia-Keller" in Berlin festgehalten wird. Dort sollen die Sektenmitglieder ihre Opfer zur Prostitution zwingen. Christoph Kirchmair, Leiter des Innsbrucker Kriminalreferats, sagt dazu nur: "Das können wir derzeit nicht bestätigen. Die Hinweise werden noch geprüft".
Unheimliche Begegnung
Mama Yasmin S. ist sicher, dass sich ihre Tochter in Berlin aufhält. Sie erzählt von einer wirren Begegnung mit einem unbekannten Mann in Innsbruck. Dieser soll sie im Sommer auf der Straße angesprochen und behauptet haben, dass Sara eben in einem Keller als Prostituierte festgehalten wird.
„Ich weiß nicht, was ich noch tun soll. Ich habe so große Angst um sie“
Dazu sei sie über TikTok auf eine junge Frau gestoßen, die ihre Tochter kennen will. Angeblich seien beide Mitglieder einer WhatsApp-Gruppe, in der junge Mädchen Anweisungen für die Reise nach Berlin erhalten.
Auch sollen sich vermehrt Männer in den Sozialen Netzwerken melden, die behaupten, Teil der Gruppe um den "Scharia-Keller" zu sein. Wie seriös diese Hinweise wirklich sind, kann Kriminalist Kirchmair derzeit nicht sagen. Saras Mutter bangt mit jedem Tag weiter um ihre Tochter: "Ich weiß nicht, was ich noch tun soll. Ich habe so große Angst um sie".