Nahost-Konflikt
Israels Panzer dringen in UN-Basis ein – 15 Verletzte
Im Zuge der israelischen Bodenoffensive im Südlibanon kam es zu einer Eskalation der Zusammenstöße mit den Blauhelmen der UNO-Mission.
Nach dem Aufruf von Benjamin Netanyahu an die UN-Beobachtermission, das Gebiet im Süden des Libanons sofort zu verlassen, ist es erneut zu einem Zusammenstoß zwischen israelischen Soldaten und den UN-Truppen gekommen. Wie die UNIFIL berichtet, hätten zwei israelische Panzer das Tor zu einem UN-Stützpunkt zerstört und seien gewaltsam eingedrungen.
Dabei seien 15 Soldaten der UN-Friedenstruppe durch Rauchgranaten verletzt worden. Sie erlitten demnach Hautreizungen und gastrointestinale Reaktionen und werden nun behandelt. Zudem hätten die israelischen Truppen von den Friedenstruppen gefordert, das Licht am Stützpunkt auszuschalten.
Laut der UN-Beobachtermission habe man gegen den Vorstoß gegenüber Tel Aviv protestiert und gewarnt, dass die Anwesenheit der israelischen Truppen auch die UN-Soldaten gefährde. Etwa 45 Minuten nach dem gewaltsamen Vorstoß der israelischen Panzer in den UN-Stützpunkt seien die Truppen wieder abgezogen.
Netanyahu fordert sofortigen Abzug
Der israelische Premierminister Benjamin Netanyahu hatte am Sonntagmorgen den sofortigen Abzug der seit 1978 im Südlibanon stationierten UN-Soldaten aus dem Gebiet gefordert. Diese würden als "Geiseln der Hisbollah" missbraucht, behauptete Netanyahu.
Schon in den Tagen zuvor sind UNIFIL-Soldaten im Südlibanon laut eigenen Angaben durch israelische Militäraktionen verletzt worden. Die Beobachtermission United Nations Interim Force in Lebanon umfasst insgesamt etwa 10.000 Einsatzkräfte aus diversen Ländern – auch Schweizer Militärs sind vor Ort. Das Hauptquartier, das am Donnerstag von israelischen Truppen beschossen wurde, liegt in Naqura.
Die Bilder des Tages
Auf den Punkt gebracht
- Im Südlibanon hat die israelische Armee erneut UN-Soldaten verletzt
- Zuvor hatten israelische Panzer das Haupttor zum UNIFIL-Stützpunkt durchbrochen
- Auch Schweizer Soldaten sind für die Beobachtermission im Libanon stationiert