"Werden nicht aufhören"

Israels Armee startet neue Bodenoffensive in Rafah

Am Donnerstag hat Israel auch einen Bodeneinsatz im Süden des Gazastreifens gestartet. Man werde nicht aufhören, bis die Geiseln frei sind.
20.03.2025, 21:03

Israels Armee hat eigenen Angaben zufolge eine Bodenoffensive auch in Rafah im Süden des Gazastreifens begonnen. Bodentruppen seien dort seit einigen Stunden in einem Stadtteil im Einsatz, teilte das israelische Militär mit. Sie hätten dort Infrastruktur von Terrororganisationen zerstört.

Auch im Norden sowie im Zentrum des Gazastreifens würden Bodenangriffe fortgesetzt, hieß es. Gleichzeitig bombardiere die israelische Luftwaffe weiter Ziele im gesamten Gazastreifen. Früheren Angaben zufolge sind Einrichtungen und Mitglieder der Hamas sowie des Palästinensischen Islamischen Dschihads (PIJ) Ziel der Angriffe.

Druck zeigt Wirkung

Israels Verteidigungsminister Israel Katz genehmigte nach Angaben seines Büros weitere Pläne der Armee für Kampfeinsätze im Gazastreifen. "Wir sehen bereits, dass der militärische Druck die Position der Hamas beeinflusst", sagte Katz demnach bei einer Besprechung mit Israels neuem Generalstabschef Ejal Zamir. "Wir werden nicht aufhören, bis die Geiseln freigelassen werden."

Israel will auch mit der laufenden Bodenoffensive im Gazastreifen den Druck auf die islamistische Hamas erhöhen. Ein Ziel ist es, die restlichen der am 7. Oktober 2023 von der Hamas und anderen palästinensischen Terrororganisationen verschleppten Geiseln freizubekommen.

Trump unterstützt Kämpfe

Unterdessen hat das Weiße Haus mitgeteilt, dass US-Präsident Donald Trump die Wiederaufnahme der israelischen Angriffe im Gazastreifen "voll und ganz" unterstütze. Der US-Präsident habe der Hamas "deutlich zu verstehen gegeben, dass sie durch die Hölle gehen würde, wenn sie nicht alle Geiseln freilässt", sagte Trumps Sprecherin Karoline Leavitt vor Journalisten.

Die EU-Mitgliedsstaaten haben eine sofortige Rückkehr zur Waffenruhe gefordert. Man bedauere "das Scheitern des Waffenstillstands im Gazastreifen und dass die jüngsten Luftangriffe zahlreiche zivile Opfer gefordert haben", hieß es am Donnerstag beim EU-Gipfel in Brüssel. Neben der Wiedereinführung der Waffenruhe wollen die Mitgliedsstaaten auch, dass ein Abkommen zur Freilassung der restlichen Geiseln zustande kommt.

Riesige Proteste gegen Netanyahu

Im Laufe des Tages haben in Jerusalem erneut tausende Menschen gegen die israelische Regierung unter Premierminister Benjamin Netanjahu demonstriert. Einige hundert hätten laut der Polizei versucht, zum Amtssitz des Premiers zu gelangen. Die Exekutivkräfte setzten Wasserwerfer ein und nahmen mehrere Demonstranten fest.

Die Menschen protestierten auch gegen die Entlassung des Chefs des Inlandsgeheimdienstes Schin Bet, Ronen Bar. Das Kabinett wird diese voraussichtlich am Freitag genehmigen. Das Verhältnis zwischen Netanjahu und Bar gilt seit Langem als zerrüttet.

{title && {title} } 20 Minuten,red, {title && {title} } 20.03.2025, 21:03
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