Nahostkonflikt
Israel setzt rund 150 "Extremisten" in Gaza fest
Die israelische Armee meldet nach einem Zugriff in einem Flüchtlingslager in Gaza die Festsetzung von 150 mutmaßlichen Extremisten.
Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben im Norden des Gazastreifens mehr als 150 mutmaßliche palästinensische Extremisten festgesetzt. Die Zugriffe seien im Flüchtlingslager Dschabalia erfolgt, teilten die Streitkräfte am Mittwoch mit. Einige der Verdächtigen hätten sich ergeben. Zudem habe das Militär im Laufe des vergangenen Tages die Evakuierung von 20.000 weiteren Bewohnern aus Dschabalia ermöglicht.
Nach UN-Schätzungen sind innerhalb von mehr als zwei Wochen rund 60.000 Menschen aus Gebieten im Norden des Gazastreifens, wo israelische Truppen zuletzt ihre Militäroffensive forciert haben, in den Süden geflohen. Insbesondere Dschabalia ist seit Monaten Schauplatz von Gefechten zwischen israelischen Truppen und Hamas-Mitgliedern, die aufflammen und dann wieder abebben.
Militär will Extremisten verdrängen
Ein palästinensischer Bewohner von Beit Lahia nahe Dschabalia sagte der Nachrichtenagentur AP, israelische Soldaten hätten Hunderte Männer in Nord-Gaza umzingelt und von den Frauen getrennt, Familien seien aus der Gegend geflohen. Der vierfache Vater Hischam Abu Sakut schilderte, er sei mindestens drei Stunden mit Dutzenden Männern in einer Schule in der Nähe des indonesischen Spitals festgehalten worden. Das israelische Militär erklärt, Ziel des Militäreinsatzes sei es, Extremisten aus Dschabalia und anderen Orten im Norden des Gazastreifens zu verdrängen.