Nahost-Konflikt

Israel gibt Hamas ein Ultimatum für Geisel-Deal

Israel hat der islamistischen Hamas eine Woche Zeit gegeben, um einem Abkommen über eine Waffenruhe im Gaza-Krieg zuzustimmen.

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Israel gibt Hamas ein Ultimatum für Geisel-Deal
Israel gab Hamas ein Ultimatum für Geisel-Deal (Symbolbild).
Leo Correa / AP / picturedesk.com

Israel hat der islamistischen Hamas einem Medienbericht zufolge eine Woche Zeit gegeben, um einem Abkommen über eine Waffenruhe im Gaza-Krieg zuzustimmen. Andernfalls werde man zur angekündigten Militäroffensive auf die Stadt Rafah übergehen, berichtete das "Wall Street Journal" am späten Freitagabend unter Berufung auf ägyptische Beamte, die mit der Angelegenheit vertraut seien.

Verhandlungen am Wochenende in Kairo

Die indirekten Verhandlungen über eine Freilassung von Geiseln und eine Waffenruhe sollen an diesem Wochenende in Kairo weitergeführt werden, hieß es. Die Hamas bestätigte am Freitagabend, dass ihre Delegation am Samstag eintreffen werde. Aus Hamas-Kreisen hieß es, es gebe zwar noch Punkte zu besprechen und klarzustellen, aber die Antwort werde "positiv" ausfallen.

Laut "Wall Street Journal" hatte Ägypten gemeinsam mit Israel einen überarbeiteten Vorschlag für eine Waffenruhe ausgearbeitet, den es der Hamas am vergangenen Wochenende vorgelegt habe.

Von der im Exil lebenden politischen Führung der Hamas sei erwartet worden, dass sie sich mit ihrem militärischen Flügel im Gazastreifen unter Führung von Jihia al-Sinwar berät und darauf reagiert. Doch Sinwar, von dem vermutet wird, dass er sich in Tunneln unter dem Küstengebiet versteckt hält und die endgültigen Entscheidungen trifft, habe nicht geantwortet, hieß es. Daraufhin hätten ägyptische Beamte der Hamas am Donnerstag die Botschaft aus Israel überbracht. Israel hatte einen raschen Beginn der Offensive in Rafah im Süden Gazas angekündigt, sollte es nicht zu einer Einigung kommen.

Weitere israelische Geisel tot

Währenddessen wird bekannt, dass eine weitere von der Hamas entführte israelische Geisel tot ist. Der 49-jährige Mann, der am 7. Oktober gemeinsam mit zwei seiner Kinder aus dem Kibbuz Be’eri verschleppt wurde, sei nicht mehr am Leben, teilte eine Gruppe von Angehörigen der Hamas-Geiseln am Freitag mit. Damit sind von den rund 250 von der Hamas und anderen Extremisten verschleppten Geiseln mindestens 38 tot.

Die Frau des 49-Jährigen wurde bereits bei dem Terrorangriff am 7. Oktober getötet. Die beiden Kinder im Alter von 17 und 14 Jahren ließen die Entführer während der Feuerpause im November wieder frei. Nach israelischen Angaben hat die Hamas noch rund 100 Geiseln sowie die Leichen von mehr als 30 weiteren in ihrer Gewalt.

Auf den Punkt gebracht

  • Israel hat der Hamas eine Woche Zeit gegeben, um einem Abkommen über eine Waffenruhe im Gaza-Krieg zuzustimmen, andernfalls droht eine Militäroffensive in Rafah
  • Die Verhandlungen über eine Freilassung von Geiseln und eine Waffenruhe sollen am Wochenende in Kairo fortgesetzt werden, während eine weitere israelische Geisel, die von der Hamas entführt wurde, für tot erklärt wurde
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